News aus dem Thurgau
Young & Church

«Hier ist etwas anders!»

von Meike Ditthardt
min
30.04.2024
Junge Menschen der Generation Z werden in den kommenden Jahren das kirchliche Leben massgebend mitprägen. Wie lassen sie sich fördern?

Zur Generation Z werden junge Menschen gezählt, die zwischen 1995 und 2010 geboren worden sind. Wie lassen sie sich zu einem «jesusähnlichen Leitungsstil» hinbegleiten?

Mit dieser Frage befasste sich Remo Rüegg in seiner Diplomarbeit. Rüegg ist als Sozialdiakon in der Kirchgemeinde Münchwilen-Eschlikon tätig. In seiner Arbeit erläutert er, dass ein «jesusähnlicher Leitungsstil» den Vorteil anderer Menschen sucht und sie zu einem Leben in Freiheit ermächtigt.

Diese hingebungsvolle Art zu leiten führe nicht in erster Linie die Karriereleiter hinauf und diene nicht als Sprungbrett für höhere Aufgaben, sondern koste einiges an Herzblut und Aufopferung. Dienend zu leiten sei ressourcenintensiv, sagt Remo Rüegg. Daher sei es sinnvoll – wie Jesus es mit den zwölf Jüngern getan hat – Einzelne zu prägen und zu begleiten, die dann wieder zu Multiplikatoren werden können.

Dabei sei das Vertrauen auf Gott zentral. Er träume von einer jungen Generation, «die ungehemmt für Jesus brennt und ein Lauffeuer entzündet, das sich durch die Generationen und Schichten unserer Gesellschaft hindurchbrennt und alle ansteckt.» Und er träume von einer Kirchgemeinde, die das Dorfleben entscheidend mitprägt: In dem Moment, wo man das Dorf betritt, soll man spüren: «Hier ist etwas anders!».

Gemeinde solle sich wie ein grosses Familientreffen anfühlen. Oder anders gesagt: wie ein Hafen, wo man ankommen, abladen und auftanken kann als «miteinander Humpelnde», die sich gegenseitig stützen und ermutigen, weiterzugehen auf dem Weg zum Arzt Jesus.

Wie das konkret aussehen kann, zeigt Remo Rüegg mit dem Jugendgottesdienst «Heaven’s Door» in der Evangelischen Kirchgemeinde Münchwilen-Eschlikon. Lanciert hat er ihn – genau wie den Jugendtreff «Underground» – gemeinsam mit jungen Menschen der Generation Z.

Von der Vorsteherschaft würden ihm Tür und Tor geöffnet, um mit Vollgas in die Jugend zu investieren – sei es mit Finanzen, Handlungsspielraum oder grossem Vertrauen. Genau das brauche es, um die Generation Z zu motivieren und mitzunehmen.

Unsere Empfehlungen

Einer, der sich einsetzt

Einer, der sich einsetzt

Nach 12 Jahren tritt Hans Krüsi aus Siegerhausen von seinem Amt als Präsident der Kirchenvorsteherschaft der Kirchgemeinde Kemmental zurück. Ein Rückblick eines umtriebigen Menschen.
Sie lässt sich nicht abschrecken

Sie lässt sich nicht abschrecken

Schon mit 16 Jahren mitbestimmen: Was politisch vielerorts einen schweren Stand hat, ist in den Thurgauer Kirchgemeinden seit 2002 Realität. Wie erlebt die 16-jährige Valentina Steffen aus Erlen ihre erste Versammlung?
Durchbruch schafft offene Türen

Durchbruch schafft offene Türen

Innovative Kirche: Für das «Café Chiläwiesä» hat die Evangelischen Kirchgemeinde Münchwilen-Eschlikon extra eine Wand durchbrochen. Es hat sich gelohnt.
Listige Wäldener feiern ihre Kirche

Listige Wäldener feiern ihre Kirche

Als die evangelischen Wäldener vor 300 Jahren ihre eigene Kirche wollten, machten sie Nägel mit Köpfen. So gelang es ihnen, die herrschenden Zürcher zu überrumpeln.