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Und wenn es ihn doch gibt?

Und wenn es ihn doch gibt?

Gott. Ein wenig Theologie für das Anthropozän.

Der Mensch ist alles. Er ist Antwort auf alle Fragen. Er ist das Problem und die Lösung, der Schuldige und der Retter, der Teufel und der Heiland. Dass dem All kein höherer und kein tieferer Sinn innewohnt, gilt als ausgemacht. Undenkbar, dass Gott als Antwort infrage kommen, die Welt im Innersten und im Äussersten zusammenhalten und womöglich sogar retten könnte.

Der Theologe Ralf Frisch vertritt die These, dass der Mensch mit sich und der Welt heillos überfordert ist. Den metaphysisch so hoffnungslosen wie überladenen Narrativen des Anthropozäns setzt er die majestätische Erzählung der Ungeheuerlichkeit eines schöpferischen und erlösenden Gottes entgegen.

«Dieses Buch ist also ein ‹frommes› Buch. Ich setze das besser in Anführungszeichen, um manche Leserinnen und Leser nicht schon mit dem Vorwort in die Flucht zu schlagen», schreibt Ralf Frisch ein wenig ironisch im Vorwort.

Das Buch spielt in zweiundvierzig Kapiteln mit dem Gedanken, dass nicht der Mensch, sondern Gott die Antwort ist. Eine fesselnde und mitunter tollkühne Auseinandersetzung mit den Grenzfragen des Menschseins. Ein Plädoyer für die verwegene Hoffnung, es könnte vielleicht doch wahr sein, dass es Gott gibt. (pd/nin)

Ralf Frisch
Gott. Ein wenig Theologie für das Anthropozän
2024, TVZ Verlag