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Am 25. September entscheidet das Schweizer Volk über die Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz». Die Gegner warnen vor steigenden Preisen für Lebensmittel. Die Initianten wollen das Wohl der Tiere verbessern.
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Dem Bundesrat und der Mehrheit des Parlaments geht die Massentierhaltungsinitiative zu weit, weil sie die Lebensmittel aus tierischen Produkten verteuern würde. In den Augen der Initianten werden in der Massentierhaltung die Grundbedürfnisse der Nutztiere nach Platz, Bewegung und Beschäftigung zu wenig beachtet. Die Initiative will den Schutz der Würde von Nutztieren wie Rindern, Hühnern oder Schweinen in die Verfassung aufnehmen. Sie will zudem die Massentierhaltung verbieten, weil dabei «das Tierwohl systematisch verletzt» werde. Der Bund müsste strengere Mindestanforderungen festlegen für eine tierfreundliche Unterbringung und Pflege, den Zugang ins Freie, die Schlachtung und die maximale Gruppengrösse pro Stall. Diese Anforderungen müssten mindestens den Bio- Suisse-Richtlinien von 2018 entsprechen. Die Anforderungen würden auch für den Import von Tieren und Tierprodukten und auch für Lebensmittel mit Zutaten tierischer Herkunft gelten.
Bei einer Annahme der Initiative machen sich Bundesrat und Parlamentsmehrheit Sorgen um die «Wahlfreiheit» der Konsumentinnen und Konsumenten: Sie wäre stark eingeschränkt, da nur noch Produkte tierischer Herkunft erhältlich wären, die bei der Tierhaltung den Bio-Standard erfüllen. Ein Importverbot für Produkte, die in der Tierhaltung nicht dem Bio-Standard entsprechen, würde - so der Bund in seiner Abstimmungsbotschaft - internationale Handelsabkommen verletzen. An die Adresse der Bäuerinnen und Bauern halten die Initianten fest, dass laut Bundesrat nur rund fünf Prozent der Betriebe von der Initiative betroffen wären – nämlich die industriellen Grossbetriebe, die die traditionellen Bauernhöfe zunehmend verdrängen würden: Betriebe, die bereits heute «das Tierwohl in der Produktion über rein wirtschaftliche Interessen» stellten, würden in den Augen der Initianten bei einem «Ja» gestärkt.
Zur Frage, was das Wohl der Nutztiere kosten darf, lässt die Redaktion des Kirchenboten je eine Stimme aus Tierschutzkreisen und aus der Landwirtschaft zu Wort kommen. Die beiden Stimmen gibt es weiter unten zum Nachlesen. Sie haben zudem über die Kommentarfunktion die Möglichkeit, selber mitzudiskutieren.
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(Ernst Ritzi, Bild: Markus Walti/pixelio.de)
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Massentierhaltungs-Initiative