Vorschläge müssten ganzheitlicher sein
Oberstes Ziel unserer Bauernfamilien ist es, ihren Betrieb nachhaltig zu bewirtschaften, damit dieser auch der nächsten Generation zur Verfügung steht. Dem Grundprinzip des sorgfältigen Umgangs mit unseren natürlichen Ressourcen stehen aber viele Herausforderungen gegenüber, die die Landwirte bei ihrer Arbeit zwingen, Güterabwägungen vorzunehmen: Der chemische Pflanzenschutz soll minimiert werden, die Produkte sollen aber gesund, lange haltbar und ästhetisch einwandfrei sein. Alternativer Pflanzenschutz verlangt einen höheren Arbeits- und/oder Kapitaleinsatz, die Produkte sollen aber günstig sein. Mechanische Massnahmen sind zwar den chemischen vorzuziehen, der Boden sollte aber weniger befahren werden. Zwar wird Bioproduktion verlangt, der Marktanteil von Bioprodukten betrug aber 2020 erst 10,8 Prozent. Nichtsdestotrotz stellen wir Bauernfamilien uns diesen Herausforderungen und bewegen uns kontinuierlich in die Richtung von noch mehr Ökologie. Für Betriebe, denen es gelingt, Nischen und alternative Absatzkanäle zu besetzen, sind diese Schritte einfacher. Betriebe hingegen, die über die herkömmlichen Kanäle das Gros der Bevölkerung ernähren, sind für Fortschritte auf das Umdenken entlang der ganzen Wertschöpfungskette bis hin zum Konsumenten angewiesen. An diesem ganzheitlichen Ansatz schiesst insbesondere die anprangernde Trinkwasserinitiative klar vorbei. Lehnen wir darum die beiden extremen Agrarinitiativen ab und gehen den eingeschlagenen Weg zielgerichtet weiter.
Vorschläge müssten ganzheitlicher sein