Video: Präsident singt Unser Vater
Der evangelische Kirchenratspräsident Pfarrer Wilfried Bührer ist froh, dass an Pfingsten wieder Gottesdienste gefeiert werden durften. Real, in spürbarer Gemeinschaft in der Kirche, nicht am Bildschirm. Vorerst müssen die Kirchgemeinden jedoch zum Schutz gegen das Corona-Virus auf den Gemeindegesang verzichten. «Das tut weh, das gemeinsame Singen fehlt halt doch!», bedauert Bührer. Mit all jenen, die das gemeinsame Singen genauso schmerzlich vermissen, möchte die Evangelische Landeskirche des Kantons Thurgau ihre Verbundenheit teilen. Sie greift die Aufforderung aus Psalm 98 «Singt dem Herrn ein neues Lied» auf und hat dazu einen Video-Beitrag mit einem gesungenen Unser Vater produziert. Der altvertraute Text ertönt mit neuer Melodie.
Weltweit und nah vertraut
Mit dem Gebet, das Christen über Kontinente hinweg miteinander verbindet, sollen auch die Thurgauer Gläubigen die Nähe zu Gott und untereinander auf besondere Weise spüren und verorten können. So beginnt die Aufnahme mit einem Blick von oben auf die Thurgauer Hauptstadt, nähert sich der Kirche Kurzdorf, in welcher das Gebet des Vokal/Alphorn-Duetts aufgenommen wurde. Alle am Video Beteiligten wohnen in Frauenfeld: der Komponist und Alphornbläser Samuel Kunz, der Tenor und Kirchenratspräsident Wilfried Bührer und der Video-Produzent Jonas Greuter.
In den Bergen inspiriert
Samuel Kunz hat an der Jazzschule Zürich und in den USA Posaune studiert, am Konservatorium Winterthur Alphorn, er leitet Alphornkurse beim Eidgenössischen Jodlerverband und ist diplomierter Alphorn- und Büchel-Juror. Er wohnt in unmittelbarer Nähe der Kirche im Kurzdorf, wo er nebst Alphornblasen auch noch ein kleines Pensum als Hilfsmesmer verrichtet. Im Sommer verbringt mit seiner Frau jeweils längere Zeit in den Bergen: «In dieser Stille hat mich die Idee das Unser Vater zu vertonen nicht mehr losgelassen, bis ich einen 3-stimmigen Satz für Gesang und 2 Alphörner niedergeschrieben hatte.»
Herausfordernde Aufnahmen
Die Suche nach einem Sänger, der mit ihm zusammen diese Komposition spielen würde, führte ihn zu Wilfried Bührer. Der war sofort begeistert und entwickelte nach der Probe die Idee für die Videoaufnahme. Produzent Jonas Greuter stand vor einer technisch anspruchsvollen Aufgabe: «Vom Zeitaspekt waren wir auf Sonnenlicht angewiesen. Als besondere Herausforderung habe ich die Tonaufnahmen in der Kirche mit so viel Hall empfunden.»
(brb)
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