News aus dem Thurgau

Und was bleibt nun...?

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16.11.2018
Die Reise ist zu Ende und wir wieder auf der anderen Seite der Weltkugel. Was bleibt nun ausser den 1000 Fotos von dieser Begegnungs- und Weiterbildungsreise? Fünf Stichworte: Begegnungen – Dankbarkeit – reife Kirche – ganzheitliche Mission – grossartige Schöpfung.

Begegnungen

Vor unserer Reise war Sabah nichts als ein unbekannter Fleck auf der Karte. Nun kommen mir zu Sabah unzählige Gesichter mit ihren Geschichten und Lebensumständen in den Sinn. Menschen, die ich während der kurzen Begegnung liebgewonnen habe und mit denen ich mich rund um den Globus verbunden fühle. Besonders eindrücklich die Begegnung mit unserer Gastfamilie im Dorf Tangarasan. Weil unsere Kommunikation durch die fehlende gemeinsame Sprache sehr eingeschränkt war, begannen wir gemeinsam zu singen und beteten füreinander – die Verbundenheit als Geschwister im Glauben stellte sich sofort ein. Oder die jungen Menschen im Schülerheim bei denen das gemeinsame Takraw-Spielen (Volleyball mit den Füssen..) das Eis brach. 

Die Begegnungen waren eine Bereicherung in beide Richtungen: Für die Menschen auf Sabah war es spürbar wertvoll und Ausdruck von Wertschätzung, dass wir uns für sie interessieren und uns mit ihnen verbunden fühlen. Zurück in die Schweiz nehmen wir von überall Grüsse und das Wissen, dass in Sabah auch für uns gebetet wird.

Dank den modernen Kommunikationsmitteln können die Beziehungen auch über die Reise hinaus gepflegt werden.

Dankbarkeit 

Wo immer wir auch Kirchen besuchten, spürten wir eine grosse Dankbarkeit der Christen gegenüber der Basler Mission und den Menschen, die rund um den Globus zu ihnen kamen, um ihnen die gute Nachricht von Jesus Christus zu bringen. Der christliche Glauben hat ihnen Freiheit, Hoffnung und eine Perspektive für ihr Leben und die Zukunft gebracht. Die Missionare haben sie dabei unterstützt, mit den Veränderungen, welche unweigerlich auf sie zukamen, zurechtzukommen. 

Da wirkt es doch fast absurd, wenn wir uns in unserer Gesellschaft gerne für die Mission entschuldigen. Hier sind die Meschen nicht wütend über die Fehler der Missionare, sondern vor allem dankbar über das, was sie ihnen gebracht haben. 

Positiv hingegen ermutigt es mich, wieder neu zu entdecken, was für eine Kraft in der Guten Nachricht von Jesus Christus steckt - auch für die Menschen in der Schweiz.

Reife Kirchen 

Es ist beeindruckend, wie die zum Teil jungen Kirchen in Sabah eine grosse Eigenständigkeit und Reife entwickelt haben. Insbesondere die Herausforderung als Minderheit in einem islamischen Staat zu leben, haben sie stark und reif gemacht. Die Schwierigkeit, als die Missionare vor 50 Jahren ausgewiesen wurden, ist zur Stärke der hiesigen Kirche geworden. Dadurch mussten sie schnell ihr Geschick in die eigenen Hände nehmen und sie haben auch finanziell eine weitgehende Unabhängigkeit entwickelt. 

Mit dem STS (Seminary for Theology of Sabah) haben sie in kurzer Zeit eine theologische Ausbildungsstätte mit einer beeindruckenden Qualität und Weite aufgebaut und damit eine der Grundlagen für einen guten weiteren Aufbau der Kirchen auf Sabah gelegt.

Das ermutigt auch uns, dass wir an den Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf uns zukommen werden, wachsen und stark werden können.

Ganzheitliche Mission

Die Kirchen auf Sabah sind sehr bemüht, ihren Auftrag ganzheitlich und weit zu verstehen. Dazu gehört, dass sie sich nicht auf ihre eigene Gruppe zurückziehen, sondern für die verschiedenen (Volks-)Gruppen in Malaysia offen sein wollen und bewusst das Miteinander pflegen. In der STS teilen zum Beispiel gezielt Studentinnen und Studenten unterschiedlicher Herkunft ihr Zimmer. Auch für die Immigranten aus Indonesien und den Philppinen ist die Kirche da und die Beziehungen zu den Moslems wird bewusst gesucht und gepflegt.

Natürlich greift diese Vision auch in Sabah bei den einzelnen Christen und Gemeinden unterschiedlich, aber bei den Kirchenleitung ist der Wunsch nach einem ganzheitlichen Miteinander und einem entsprechenden Verständnis von Mission deutlich spürbar.

Wir haben unterschiedlichste Projekte und Initiativen besucht, welche in diesem Sinne betrieben werden, die uns beeindruckt haben und es wert sind, unterstützt zu werden. 

Auch ich bin gefragt, den Glauben ganzheitlich zu leben und weiterzugeben.

Grossartige Schöpfung

Und dann haben wir beinahe nebenbei auch ein wunderschönes Land besuchen dürfen. Grossartige und vielfältige Landschaften – von den Gebirgswäldern am Mount Kinabalu über den Regenwald um Sandakan bis zu den schönen Stränden am Tip of Borneo. Wir begegneten Orang Utans, Krokodilen, farbenfrohen Vögeln, faszinierende Pflanzen und Insekten und wurden verwöhnt von einem unendlichen Reichtum an herrlichen Speisen und Früchten. Das «Land unter dem Wind» ist ein gesegneter Flecken auf unserer Erde und lässt auch uns reich gesegnet in die Schweiz zurückkehren.


(16. November, Samuel Kienast-Bayer)

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