«Es war 1979, Evangelischer Kirchentag in Nürnberg. 1980 dann der erste Katholikentag in Berlin, wo ich dabei war. Damals war ich 23 und studierte Religionspädagogik. Nebenbei war ich an der Uni in der SMD (Studentenmission in Deutschland) aktiv. Wenn ich die Evangelischen Kirchentage und Katholikentage von damals vergleiche, waren die Kirchentage wohl politischer. Obwohl: Umwelt- und Friedensfragen oder die Herausforderung der Befreiungstheologie, das wurde auch an Katholikentagen heiss diskutiert. Wenn ich nun an Berlin denke, freue ich mich auf die Begegnung mit Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Konfessionen aus vielen Ländern und Kontinenten. Zur Vielfalt gehört auch der Austausch mit Menschen anderer Religionen. Sicher werde ich den «Markt der Möglichkeiten» besuchen und mich dabei auch mit dem politisch und gesellschaftlich aktuellen Thema «Flucht und Heimat» auseinandersetzen. Da werden wir uns während und nach dem Kirchentag so einiges zu erzählen haben! Schliesslich reisen wir als grössere Gruppe aus der Region Felben-Pfyn nach Berlin. So wird es für uns «Berlin-Reisende» ein gemeinsames Erlebnis. Kirchentage haben immer eine geistliche Mitte, aus der sie leben. Sie und wir. Es gibt Orte der Stille, Andachten, Gottesdienste, sowie Morgen- und Abendgebete. Ich darf mich auch auf meine ganz persönliche Beziehung zu Gott und meinen Glauben ansprechen lassen und diese Fragen mit anderen Menschen teilen. Wir dürfen uns in der ganzen Vielfalt als Kinder Gottes sehen.»
Überraschen lassen – auch von Gott