Synode beschäftigt sich mit Wohnsitz und Konfjahr
Die Wahlen dürften in der Sitzung der Evangelischen Synode des Kantons Thurgau vom Montag, 27. November 2023, keine hohen Wellen werfen. Kirchenratspräsidentin Christina Aus der Au, Frauenfeld, und vier der fünf bisherigen Kirchenratsmitglieder stellen sich zur Wiederwahl für die Amtsdauer 2024 bis 2028. Auf Vorschlag des Kirchenrates hatte die Synode bereits am 26. Juni 2023 entschieden, dass der Kirchenrat in Zukunft wieder ein Fünfergremium sein wird. Vor dem Entscheid im Juni hatte der bisherige Kirchenrat Hanspeter Heeb erklärt, dass er nach vier Jahren im Kirchenrat auf eine Wiederwahl verzichten werde. Zur Wiederwahl stellen sich die vier Kirchenratsmitglieder Pfarrer Lukas Weinhold, Wängi; Ruth Pfister, Märstetten; Gerda Schärer, Berlingen, und Pfarrer Paul Wellauer, Bischofszell. Neben dem Kirchenrat werden auch die Rekurs- und Beschwerdekommission, die drei Delegierten in die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS und die Ombudsstelle gewählt.
Motionen und ihre Umsetzung versprechen Diskussionsstoff
Für Diskussionen dürften möglicherweise die Vorlage des Kirchenrates zur Neugestaltung des Konfirmationsjahres und eine Motion sorgen, die es möglich machen will, dass Pfarrerinnen und Pfarrer ohne Wahl- und Wohnsitz in der Kirchgemeinde in einer vollen Pfarrstelle tätig sein können. Mit der Vorlage zum Konfirmationsjahr erfüllt der Kirchenrat eine Motion, die in der Juni-Synode erheblich erklärt worden war. Kernstück der Vorlage ist eine Lockerung der Bestimmung, dass der Konfirmationsunterricht bis anhin mit ganz wenigen Ausnahmen von den Gemeindepfarrerinnen und -pfarrern erteilt werden musste. Neu soll es möglich sein, dass die Kirchenvorsteherschaft die Leitung und Gestaltung des Konfirmationsjahres auch anderen entsprechend ausgebildeten Personen – wie etwa Diakoninnen und Diakonen und Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeitern – übertragen kann.
Saftiger Rückschlag dank Eigenkapital verkraftbar
Nach einigen fetten Jahren mit Rechnungsabschlüssen in der Höhe von 400'000 Franken und mehr rechnet der Kirchenrat im Budget für das Jahr 2024 mit einem Rückschlag von 370'000 Franken. Zu Buche schlagen die von der Synode bewilligten zusätzlichen Stellenprozente für Verwaltung und Kirchenrat und der erwartete Rückgang der Steuereinnahmen. Für einen einmaligen Zusatzaufwand sorgen die neue Webseite der Landeskirche, der Wechsel der IT vom Amt für Informatik des Kantons Thurgau zu einem privaten Anbieter und die neue Software für die Finanz- und Lohnbuchhaltung der Landeskirche. Vorübergehend oder auf Dauer ins Gewicht fallen das Jugendmusikprojekt «Sunday Playlist» und die neue Seelsorgestelle in der Rehaklinik Dussnang. Mit einer separaten Botschaft beantragt der Kirchenrat zudem 20 zusätzliche Stellenprozente für die Asylseelsorge. Der Kirchenrat hält den saftigen Rückschlag angesichts des hohen Eigenkapitals für verkraftbar. Der Zentralsteuerfuss soll vorerst unverändert bei 2.5 Prozent bleiben.
Verhandlungen der Synode sind öffentlich
Die Verhandlungen der Thurgauer Synode vom Montag, 27. November 2023, sind öffentlich. Sie finden von 9.15 bis 12 Uhr und von 13.45 bis 18 Uhr im Rathaus in Weinfelden statt. Zuvor wird in der evangelischen Kirche in Weinfelden um 7.45 Uhr ein öffentlicher Synodegottesdienst unter der Leitung Pfarrer Steffen Emmelius, Aadorf, gefeiert. Im Gottesdienst wird Dieter Wagner, neuer Mitarbeiter für klassische Kirchenmusik in der Fachstelle «Musik in der Kirche», in seine Tätigkeit eingesetzt.
Synode beschäftigt sich mit Wohnsitz und Konfjahr