Solidarität mit Verfolgten bleibt wichtig
In vielen Kirchgemeinden wird die Bedrängung von Christen in Pakistan bereits im Februar am zweiten Fastensonntag der Passionszeit aufgegriffen: Dieser Sonntag mit der offiziellen kirchlichen Bezeichnung «Reminiscere» (zu Deutsch: sich erinnern, daran denken) eignet sich gemäss Kirchenratspräsident Wilfried Bührer dafür besonders gut. Die Bedeutung dieses Sonntags lehnt an Psalm 25.6 an, in dem David Gott an seinen barmherzigen Charakterzug erinnert und um sein Erbarmen bittet. Dies wird auch in den Predigtimpulsen von Pfarrer Ruedi Bertschi aus Romanshorn aufgegriffen.
Systematisch unterdrückt
Pfarrer und Kirchenrat Lukas Weinhold setzt sich in der landeskirchlichen Kommission für bedrängte und verfolgte Christen persönlich für mehr Solidarität mit verfolgten Christen ein. Der Kommission gehören auch Gaby und Peter Burri aus Berg, Fritz Wälchli aus Erlen und Daniel Aebersold aus Bischofszell an. Sie erarbeiteten eine Präsentation, die aufhorchen lässt: Pakistan leide aufgrund der Islamisierungspolitik unter dem immer stärker werdenden religiösen Extremismus. Koranschulen trügen wesentlich dazu bei, das Land zu radikalisieren. Christen würden oft der Gotteslästerung bezichtigt, was beinahe einem Todesurteil gleichkomme. Christinnen seien gefährdet und fielen häufig Vergewaltigungen zum Opfer. Moslems, die sich vom Islam abwenden, müssten um ihr Leben fürchten. Die Unterdrückung von Christen sei auch 2015 anlässlich der Monsun-Überschwemmungen deutlich geworden: Sie seien systematisch von Behörden und muslimischen Organisationen von der Hilfe ausgeschlossen oder gar versklavt worden, und seien unter Druck gesetzt worden zum Islam zu konvertieren.
Kirche wächst trotzdem
Die Kommission kommt zum Schluss: «Die Christen Pakistans gehören zu den meistverfolgten der Welt.» Die Thurgauer Kommission pflegt Kontakte ins Land und berichtet, dass die Kirche in Pakistan trotz Diskriminierung und Verfolgung wachse. Die Christen bäten um Solidarität sowie Unterstützung im Gebet, was nun mit den Gottesdiensten in vielen Kirchgemeinden bewusst umgesetzt wird.
Solidarität mit Verfolgten bleibt wichtig