Sie stärkt andere
Der berufliche Werdegang von Sabine Schoch ist nicht gerade alltäglich: Nach der kaufmännischen Ausbildung und verschiedenen Funktionen bei der Post, bildete sie sich weiter als Farb-, Stil- und Imageberaterin, Visagistin und Erwachsenenbildnerin: «Das Beraten von Menschen in ihrer äusseren Persönlichkeit weckte in mir schnell den Wunsch, Menschen vertiefter zu begleiten», erklärt die 54-Jährige. Nach Seminaren im Bereich Seelsorge bildete sie sich schliesslich zur personenzentrierten Prozessbegleiterin und Beraterin weiter. Heute führt sie in Frauenfeld eine eigene Praxis und arbeitet zudem bei der Evangelischen Kirchgemeinde Frauenfeld im Bereich Seelsorge und Besuchsdienst. «Ich finde es interessant, den christlichen Glauben und die Psychologie zu verbinden.»
Bedürfnis nach Auszeiten wächst
Schoch stellt fest, dass ein grosses Bedürfnis nach Wegen und Methoden besteht, sich immer mal wieder aus dem schnelllebigen Alltag auszuklinken und zur Ruhe zu kommen. Viele Angebote in diesem Bereich kämen aus dem fernöstlichen Feld. Schoch ist überzeugt, dass auch die christliche Spiritualität einen grossen Schatz anzubieten hat, wenn es um Meditation und Persönlichkeitsentwicklung geht. Dabei scheut sie sich auch nicht, neue Wege zu gehen: Der Kopf ist ihr zu wenig. «Ich will auch den Körper einbeziehen. Im Kopf sind wir meist schnell mit Einordnen, Beurteilen, Pro und Kontra auflisten. Wenn wir den Kopf einmal etwas zur Seite stellen und wahrnehmen, wie unser Körper auf Situationen oder Probleme reagiert, eröffnet sich ein ganz neues Feld.»
Selbsterkenntnis bereichert
Nutzbar macht Sabine Schoch dieses Feld mit dem sogenanntem «Focusing», zu Deutsch «Fokussieren»: Mit Achtsamkeits- und Atemübungen werde dabei die Körperwahrnehmung gestärkt. Diese Methoden wird Schoch auch im Seminar «ReVision» anwenden. Sie gehört neben tecum-Leiter Thomas Bachofner und Erwachsenenbildnerin Susanna Knutti zum Leitungsteam des Seminars, welches das tecum in diesem Jahr erstmals anbietet. Schoch erklärt: «Es richtet sich an Menschen, die sich in einem Lebensübergang befinden, aber auch an Menschen, die sich und ihren Charakter einfach besser kennenlernen und ihr Leben bereichern möchten.»
(21. Januar 2019, Cyrill Rüegger)
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