Reformierte Medien dominieren Debatte
Das von der Herbstsynode genehmigte Budget 2020 rechnet bei einem Aufwand von 6,37 Millionen mit einem Ertragsüberschuss von 37‘447 Franken. Nach über einstündiger Diskussion, vier Anträgen und Gegenüberstellung in fünf Abstimmungsgängen entschied die Synode mit grossem Mehr, dass die Thurgauer Landeskirche weiterhin Mitglied bei den Reformierten Medien (RM) bleibt. Im Grundsatz folgte sie damit dem Antrag des Kirchenrats, ergänzt um die von der Geschäftsprüfungskommission der Synode beantragte Konkretisierung, dass sich der Kirchenrat mit Nachdruck dafür einsetzen soll, die RM in die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz zu integrieren. Das Kommunikationsunternehmen für Deutschschweizer Kirchen gibt das Magazin bref heraus, betreibt das Online-Portal ref.ch und arbeitet bei kirchlichen Radio- und TV-Produktionen des Schweizer Radios und Fernsehens SRF mit.
Seit in Kreuzlingen ein Ausschaffungszentrum betrieben wird, sorgen sich Hans Peter Niederhäuser aus Weinfelden und 20 Mitunterzeichnende um die Menschenwürde von abgewiesenen Asylbewerbenden. Sie wollten vom Kirchenrat wissen, wie er sich aus ethisch-christlicher Sicht zur kantonalen Nothilfestrategie und zur Tätigkeit der Peregrina-Stiftung stellt und wie er die erschwerte Freiwilligenarbeit in den Kirchgemeinden unterstützen möchte. Der Kirchenrat sieht wohl Verbesserungspotential, doch die kantonale Nothilfestrategie pauschal als nicht menschenwürdig einzuschätzen, liege ihm fern. Niederhäuser verteidigte seine Kritikpunkte: «Es ist stossend, wie diese Feigenblattstrategie systematisch darauf abzielt, mit möglichst geringem administrativem Aufwand eine möglichst hohe Ausreisewilligkeit zu schaffen.» Niederhäuser will auf jeden Fall dranbleiben.
In seiner Interpellation zur Konzernverantwortungsinitiative wollte Pfarrer Jakob Bösch, Münchwilen-Eschlikon, wissen, in welcher Form der Kirchenrat ein «Wächteramt» vorsieht, um die Initiative bekannt zu machen. Der Kirchenrat teilt die Sicht der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, die sich für die Konzernverantwortungsinitiative ausgesprochen hat. Er lehnt es jedoch ab, bei nationalen Abstimmungen eigene Stellungnahmen zu verfassen.
(30. November 2019, brb)
Reformierte Medien dominieren Debatte