Ort, wo Hoffnung genährt wird
«Mit ‹d’Herberg› bieten wir einen Rückzugsort für Menschen, die in einer persönlichen Herausforderung stecken, in einer Umbruchsituation sind oder einfach eine Atempause brauchen», sagt der Thurgauer Synodale Paul Horber. Zusammen mit Pfarrerin Esther Bühler-Weidmann betreibt er derzeit in Embrach ein Haus, wo Menschen unkompliziert einkehren können.
Gäste können für die Dauer eines Gesprächs kommen, für eine Mahlzeit, einen Timeout-Tag oder für länger bleiben. Sie können auch an der Morgenmeditation oder an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen. Im Internet schreiben sie unter anderem, dass «d’Herberg» zwar kein Kloster sei, «aber ein Ort für Menschen auf der Suche nach Spiritualität, ein Ort zum Meditieren und Beten».
Heilsame Natur – gerade in einer Krise
Das Projekt «d’ Herberg» wird von einem Verein getragen. Ein Freundeskreis sowie eine Begleitgruppe unterstützen die Projektleitung. Zudem hat «d’ Herberg» als erstes Projekt einen Startbeitrag aus dem Topf der Innovationsförderung der Zürcher Landeskirche erhalten. Nach einer ersten Pionierphase steht nun der Wunsch nach einem neuen Standort im Raum. Seit einem Jahr läuft der Betrieb in Embrach.
Horber und Bühler haben erste Erfahrungen gesammelt und sind nun auf der Suche nach einem grösseren Haus. Dieses soll vier bis fünf Gästezimmer haben, gut erreichbar sein und im Grünen liegen. Horber ist überzeugt: «Die Natur ist heilsam, gerade in einer Krise. Sie ist ein Ort, wo Hoffnung genährt wird.» Er kann sich ein Pfarrhaus vorstellen, ein grosses Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung oder ein kleines Gasthaus. Der Standort sollte gut erreichbar sein mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Boden unter Füssen finden
«Der Kanton Thurgau wäre für uns ideal», findet Horber, der aktives Mitglied in der Evangelischen Kirchgemeinde Frauenfeld ist. Entweder im Thurgau oder im Zürcher Unterland könnten die beiden auf bestehende Beziehungsnetze aufbauen. Bühler ist seit 1991 in der Zürcher Landeskirche tätig, lange als Gemeindepfarrerin, später als Seelsorgerin im Bundesasylzentrum und am Unispital.
Geprägt von eigenen schmerzhaften Erfahrungen, sind die beiden überzeugt, dass man schwierige Lebensabschnitte durchstehen kann und wieder Boden unter den Füssen findet. «Es ist unser Wunsch, dass Menschen die heilende Gegenwart Gottes erfahren.» Das sei letztlich ein Geheimnis und entziehe sich menschlichem Tun. «Mit ‹d’Herberg› wollen wir Raum dafür schaffen.»
Ort, wo Hoffnung genährt wird