News aus dem Thurgau
Laienpredigtdienst

«Mir macht es richtig Spass»

von Roman Salzmann
min
13.02.2024
Silvia Betschart entdeckt gerne bekannte Bibeltexte neu und lernt gerne verschiedene Kirchgemeinden kennen. Im Laienpredigtdienst bekommt sie oft Gelegenheit dazu. Ihre Erfahrungen im Kurzinterview.

Wie sind Sie zum Laienpredigtdienst gekommen bzw. darauf aufmerksam geworden?
Ich war schon in der Kirchenvorsteherschaft und in einer Gebetsrunde. In der Kivo erhielten wir die Werbung, und ich dachte mir, dass es bestimmt Freude macht, so etwas zu machen. Ganz naiv habe ich mich an die Weiterbildung angemeldet.

Wie konnten Sie von der Ausbildung persönlich profitieren?
Ich darf immer wieder schon bekannte Bibeltexte neu entdecken. Ich kann mir klar werden, dass das gesprochenene Wort viel Kraft hat.

Was motiviert Sie, als Laienpredigerin unterwegs zu sein?
Das Eintauchen in Texte, fremde Gemeinden kennen lernen, etwas aus dem Rahmen fallen. Will heissen: auch mal etwas machen, das unkonventionell ist. Ausserdem ist es immer wieder faszinierend, wie ein Text sich wandelt und sich das Ziel der Predigt während der Erarbeitung der Predigt verändern kann.

In welchen Gemeinden sind Sie im Einsatz?
Dussnang, Bichelsee-Balterswil, Altersheim Münchwilen und neu noch Neukirch an der Thur und Zuckerriet.

Worauf legen Sie bei Ihren Predigten besonderen Wert?
Was sagt uns der Text in unsere Zeit und in unsere Gesellschaft und in unsere Leben hinein?  Ich lege auch grossen Wert auf die Verständlichkeit in der Sprache.

Was waren Ihre schönsten Predigterlebnisse oder -rückmeldungen?
Ich machte eine Predigt mit zwei grossen aufblasbaren Schwimmhilfen in Form von Lamas. Diese waren sicher 1.2 Meter hoch und auch genau so breit. Mit diesen beiden Lamas musste ich dann die Kirche wechseln. Stellen Sie sich vor…: Mit dem Auto vollgestopft vor der Kirche angekommen und dann trug ich zwei Riesenlamas in die Kirche... Die Besucher staunten nicht schlecht. Die Predigt ist aber gut angekommen. An einem 24. Dezember machte ich einen besinnlichen Einstieg in die Christnacht: Als die Besucher danach sagten, «es war so schön friedlich, das nehme ich jetzt mit nach Hause», war das ermutigend. Andere sagte einfach: «Ich komme gerne zu dir, dich verstehe ich. Du hast mir aus dem Herzen gesprochen.» Das sind Rückmeldungen, welche ich schon erhalten habe. Sie motivieren, diese vielen Stunden Arbeit für eine Predigt wieder auf sich zu nehmen.

Welche Pleiten, Pech und Pannen gab es vielleicht?
Na der Klassiker…: Beim Unser Vater ein Versprecher. Wie peinlich…! Oder wenn ich mich zu wenig klar abgesprochen habe mit dem Messmer und dann gar nichts geschieht … Es kam auch schon vor, dass ich nicht alle Mitteilungen von der Kirchgemeinde bekommen habe, in der ich zu Gast war – dann hat ein Besucher noch ergänzt. Auch schon kamen die Predigtblätter durcheinander oder es waren die falschen Lieder angeschlagen. Aber all diese Pannen verzeihen einem die Besucher, wenn man ehrlich ist. Irren ist eben menschlich.

Trotz Pannen – Sie sind nach wie vor motiviert?
Ja! Mir macht es richtig Spass, Laienpredigerin zu sein, und wenn ich in meinen Predigten nur einen Menschen erreiche, und er in Beziehung zu Gott kommt oder wieder einmal betet, dann habe ich nach meinem Verständnis meinen Job gut gemacht.

Unsere Empfehlungen

Lösungen für aktuelle Zeit gesucht

Lösungen für aktuelle Zeit gesucht

Am Sonntag 24. November lädt die Stadtkirche Diessenhofen um 18 Uhr zu einem Gottesdienst im Format «Generation Church» ein. Als Gastprediger kommt Pfarrer Fredy Staub ins Städtli. Er widmet sich dem Thema «Lösungen für gute und schwierige Zeiten».
Die Bibel inspirierte das Birchermüesli

Die Bibel inspirierte das Birchermüesli

Maja Schmid-Bircher (98) ist die Enkelin des Birchermüesli-Erfinders Maximilian Oskar Bircher. Mit ihrem Mann Heini (99) lebte sie lange in Hauptwil (TG), wo er als Pfarrer wirkte. Gesunde Ernährung sei sicher ein Grund für ihr hohes Alter, betont sie, und erklärt, was hinter dem Birchermüesli ...
Hoffnung auf mehr

Hoffnung auf mehr

Irgendwann im Leben stellt sich unausweichlich die Frage nach dem «memento mori», dem Gedenken an die eigene Sterblichkeit. Am Ende des Kirchenjahrs erinnern viele Kirchgemeinden ihrer Verstorbenen. Die Kirche gehört zu den wenigen Orten, wo noch daran erinnert wird, dass der Tod immer um uns ist.
Mit Fussball Kindern geholfen

Mit Fussball Kindern geholfen

Kambodscha. Fussball. Gott: Diese Stichworte beschreiben das Leben von Samuel Schweingruber. Er ist im Thurgau aufgewachsen, nach dem Lehrerseminar ins Ausland gereist, Fussballpionier in Kambodscha geworden und seit sechs Jahren wieder wohnhaft im Thurgau.