News aus dem Thurgau

Mehr «Wir», weniger «Ich»

min
24.05.2018
Der Bischofszeller Adrian Rüegger bezeichnet Gott als treuesten Begleiter und guten Manager. Leider gebe es auch in kirchlichen Bereichen zunehmend die Tendenz zur Individualisierung.

Adrian Rüegger


Alter:
 33
Wohnort: Bischofszell
Beruf: Webmaster
Kirchliches Engagement: Leiter des Technikteams in der Evangelischen Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil, ab 1. August Kirchgemeindeschreiber
Organisation: Organisationskomitee Bischofszeller Rosen- und Kulturwoche
Hobbys: Werkeln im und ums Haus, Zeit mit der Familie und Freunden verbringen – am liebsten bei einem Glas Wein

Was gefällt Ihnen am Organisationsleben besonders?
Mir gefällt, dass man dieselbe Idee trägt und die gleiche Motivation hat. Man ist ein Team. Zudem bin ich mit 33 Jahren das jüngste OKMitglied, unser ältestes ist über 70 Jahre alt. Das Aufeinandertreffen dieser unterschiedlichen Generationen ist immer wieder Nährwert für sehr interessante Gespräche und Diskussionen.

Was könnte man verbessern in Ihrer Organisation?
Längerfristig benötigen wir eine sanfte Verjüngung. Diese Herausforderung haben aber wohl alle Organisationen und Vereine.

Welchen Beitrag kann Ihre Organisation für die Gesellschaft leisten?
Ein Ziel unserer Rosen- und Kulturwoche ist es, den Besuchern der Rosenstadt Bischofszell eine Freude zu bereiten. Sie sollen sich freuen an den wunderschönen Gestaltungen rund um die Rose und den musikalischen Leckerbissen.

Welche Rolle spielt der Glaube in Ihrem Leben? Können Sie dafür ein konkretes Beispiel nennen?
Der Glaube an Gott ist wie ein Anker in meinem Leben. Es ist manchmal stressig, herausfordernd, es weht einem ein kräftiger Wind entgegen. Gott gibt mir trotzdem sicheren Halt. Ich versuche zudem jeden Tag zusammen mit dem Herrn zu leben, denn er ist der treuste Begleiter und zudem auch ein guter Manager.

Gibt es etwas, was die Kirche von Ihrer Organisation lernen könnte? 
Auch in den kirchlichen Bereichen ist die Tendenz, dass es immer mehr um das «Ich» geht. Wie kann ich davon profitieren? Was bringt es mir? Durch diese Individualisierung gibt es mehr Angebote und Möglichkeiten. Aus meiner Sicht, darf das «Wir» aber nicht auf der Strecke bleiben. Neue Angebote benötigen in der Regel auch Menschen, die sich darin investieren. Sich zu engagieren für andere ist sehr wichtig, gerade in einer Kirchgemeinde.

(24. Mai 2018, Interview: Pascal Häderli, Bild: sal)

Unsere Empfehlungen

Die Kirche geht zu den Menschen

Die Kirche geht zu den Menschen

Im Frühling wird der Romanshorner Pfarrer Lars Heynen Präsident der Redaktionskommission des Kirchenboten. Im Interview sagt er, wie er sich die Zukunft des viel gelesenen Blattes vorstellt.
Starke Beziehungen trotz sozialer Medien

Starke Beziehungen trotz sozialer Medien

Eine Vorliebe für Technologie, immer online, ungeduldig und fordernd, gesundheits- und umweltbewusst, mit einer Sprache, die man sonst kaum versteht: Wie die «Generation Z» auch Thurgauer Kirchgemeinden fordert.
Das Hungertuch sensibilisiert

Das Hungertuch sensibilisiert

Recht auf Nahrung, Essensproduktion und Ernährungsgewohnheiten: Diesen Themen widmet sich die Ökumenische Kampagne 2023 während der Passionszeit. Einen Beitrag zur Sensibilisierung leistet das Hungertuch.
Beten ist Beziehungspflege

Beten ist Beziehungspflege

Kein Leben ohne Atmen. Kein Glauben ohne Beten. Das Gebet ist existenziell bedeutsam für das Glaubensleben. In ihm geschieht Anrede und die Hoffnung auf Antwort. Wie auch immer diese sich gestaltet: Beten ist Beziehungspflege und Gemeinschaftsvergewisserung.