Luther begeistert weiter
Der Bischofszeller Andreas Hausammann fiebert der Premiere entgegen. Am Samstag, 3. November, ist es soweit. Dann wird in der Olma- Halle in St. Gallen das Luther-Pop-Oratorium aufgeführt. Hausammann ist Beauftragter für Popularmusik bei der Evangelischen Landeskirche St. Gallen und leitet das Grossprojekt.
«Wollten nicht einfach importieren»
Als die Evangelische Allianz mit der Idee zur Kantonalkirche kam, das Luther-Oratorium in die Schweiz zu holen, nachdem es in Deutschland mit über 30‘000 Sängerinnen und Sängern x-mal erfolgreich aufgeführt worden war, sei es schnell gegangen. Die Arbeit über die Gemeindegrenzen hinaus funktionierte. Es galt aber, nicht einfach die Produktion zu importieren, sondern mit einem eigenen Chor zu bestreiten. Im Nu waren die Sängerinnen und Sänger gefunden, darunter auch viele aus dem Thurgau. Eine von ihnen ist die Sulger Primarlehrerin Corina Rechsteiner. Die Proben erlebe sie als intensiv. Schliesslich müssten bei 300 Leuten die Texte, Rhythmen und Tonlagen zuerst einmal aufeinander abgestimmt werden. «Es bleibt aber auch viel Platz für Humor. So macht es Freude, miteinander zu musizieren.»
Zum Nachdenken anregen
Daniel Walder reist jeweils mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Gospelchor Weinfelden an die Proben nach St. Gallen. Sie seien begeistert von der Chorleitung und vom Klang. Er betont, dass die Aufführung auch zum Nachdenken über die Reformation anregen möchte. So heisse es im Schlussstück: «Wir sind Gottes Kinder. Lasst uns mutig und wahrhaftig sein. Und frei!» Auch Isabelle Röllin aus Frauenfeld liess sich vom Projekt begeistern – notabene als Katholikin. «Darin sehe ich keinen Widerspruch», sagt sie mit einem Schmunzeln. «Luther hat nicht nur die reformierte, sondern auch die katholische Kirche geprägt. Sie ist nicht mehr dieselbe wie vor 500 Jahren. Daran erinnern wir uns.»
Mehr Informationen zum Luther-Oratorium: www.luther-oratorium.ch
(27. Oktober 2018, Katharina Meier/Cyrill Rüegger)
Luther begeistert weiter