«Lohnende Ziele aufzeigen»
«Da ich mich kirchlich schon länger engagiere, habe ich mich damals für die erste Ausbildung zur Laienpredigerin interessiert. Als Lehrerin hatte ich eine gute Basis, umso mehr ich mich noch zur Religionslehrerin weitergebildet hatte. Der nächste Schritt war schnell gemacht.
Der Lehrgang führte mich zu vertiefterem Studium von Bibeltexten. Er konnte mir den Umgang mit der Liturgie, den sensitiven Umgang mit Abkündigungen, dem Abendmahl, wichtiges im Kontakt zu Mesmer, Organist und abwesender Pfarrperson aufzeigen. Die Erfahrungen von anderen Teilnehmern waren eine wichtige und hilfreiche Unterstützung in praktischen Fragen. Den regelmässigen Weiterbildungstag schätze ich als Vernetzungsanlass sehr und nehme jeweils sehr gerne daran teil.
Glaube ist nichts Verstaubtes
Mein Anspruch ist, dass der Glaube an Jesus Christus nichts Verstaubtes haben soll, dass er ein spannendes Leben verspricht und auch für gebildete Menschen lohnende Ziele aufzeigen kann. Hierin wollte ich mich herausfordern. Das tiefe Eintauchen in einen Text, aus der Vielfalt um das Zentrum der Predigt zu ringen, finde ein sehr befriedigender Prozess. Zu erleben, wie das Gebet Klarheit bringt, wenn man im Schaffensprozess steckt und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, ist für mich ein unvergleichlich schöner Moment.
Im Gemeindealltag nützlich
Sehr gerne denke ich an Einsätze in Schönholzerswilen, Neukirch a.d. Thur, Erlen und noch viele mehr zurück. Teilweise bis zu zwölf Einsätze pro Jahr. Leider kann ich aus beruflichen Gründen im Moment nur ausnahmsweise Einsätze als Predigerin übernehmen. Ich merke aber, dass die entsprechenden Kompetenzen weiterhin für die Gemeinde nützlich sein können: Pfarrwahlkommission, Kirchenvorsteherschaft, Laiensonntag.
Sehr persönlich erlebt
Einmal machte ich eine Predigt zum Segen in 4.Mose, 6 «Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!». Eine Bekannte, die ich oft sehe, sprach mich nach Monaten noch auf diese Predigt an. Der Segen ist für sie seither etwas Beziehungsvolles und ein ganz Persönliches «Tête à tête» mit Gott geworden.
Peinlich erlebt
Es gab zwei für mich sehr peinliche Pleiten: Einmal kündigte ich in Schönholzerswilen eine Stille an und machte mit der Liturgie einfach weiter. Wo war ich mit meinen Gedanken?! Beim Musikteam? An einem anderen Ort bekam ich von der Mesmerin die Info, ich müsse das Mikrofon einschalten. Ich habe jedesmal eingeschaltet und ausgeschaltet. Irgendwie stimmte dann etwas nicht. Statt der Kritik der Mesmerin am Schluss, wäre ich um ihre Unterstützung sehr froh gewesen.»
«Lohnende Ziele aufzeigen»