«Kurze und knappe Sachen mag ich»
Unliebsame Schulfächer, Slush-Ice oder Nanotechnologie – für Abwechslung ist bei Aylin Weets «Top-Kick»-Beiträgen allemal gesorgt. Die Pfarramtskandidatin schafft es dabei mit frischen und direkt aus dem Alltag gegriffenen Themen und mit ihrer ganz natürlichen und sympathischen Art den Morgen von vielen Radio Zuhörenden zu versüssen. Mit «Adrenalin für die Seele» preist Radio Top die kurzen und knackigen Beiträge an, welche jeweils von Montag bis Samstag frühmorgens von Radio Top über den Äther gesendet werden. Gemeinsam mit neun anderen Sprecherinnen und Sprechern eines kirchlichen Arbeitskreises aus dem Raum Winterthur und Thurgau sorgt Weets für Aufsteller am Morgen. Diese regen entweder zum Nachdenken an oder enthalten eine positive Botschaft, die den Zuhörenden einen guten Start in den Tag bescheren soll.
Direkt aus dem Alltag gegriffen
«Mich hat es eher zufällig ans Mikrofon verschlagen », blickt Weets auf ihre Radiolaufbahn zurück. Die 26-Jährige hat in Zürich ihren Master in Theologie abgeschlossen und stiess während des Studiums auf den Kirchlichen Arbeitskreis. Dieser war gerade auf der Suche nach neuen und vor allem jungen Sprecherinnen und Sprechern und so sagte Weets spontan zu. «Ich mag kurze und knackige Sachen», erzählt Weets, und da war sie bei «Top Kick» genau richtig. Die Beiträge dauern jeweils knapp eine Minute, müssen dabei aber dennoch einen Spannungsbogen aufbauen, in dem ein Thema angeschnitten, eine Frage aufgeworfen oder ein Denkanstoss mitgegeben wird. Gar keine leichte Aufgabe, die immer wieder aufs Neue gemeistert werden muss. Seit gut einem Jahr ist sie nun im kirchlichen Radio-Team mit dabei, und über 60 Beiträge waren von der Theologin schon zu hören. Anfangs purzelten ihr die Themen dabei nur so aus dem Handgelenk, mittlerweile verspürt sie jedoch schon einen gewissen Druck, immer mit neuen Ideen im Radiostudio zu erscheinen. Gerade in der Weihnachtszeit kann es dabei schon schwierig werden, etwas Neues und Erfrischendes zu bringen, das nicht bereits gehört wurde. Inspiration erfährt die junge Vikarin dabei in ihrem christlichen Alltag und dem Leben mit Gott. Aber auch schöne Begegnungen aus dem Religionsunterricht sind immer wieder Anstoss für Beiträge. «Kinder und Jugendliche haben oft eine ganz andere Sicht auf die Welt und stellen Fragen, die viel Wahrheit enthalten», so Weets.
Weit weg von altbacken
Für die Aufnahmen fährt sie jeweils nach Winterthur in ein Tonstudio und nimmt ihre vorbereiteten Texte fürs Radio auf. Im Hinterkopf versucht sie immer ihr Zielpublikum zu haben, welches morgens ihre Beiträge zu hören bekommt. «Anfangs wollte ich unbedingt so seriös wie möglich klingen», erinnert sich Weets. Dadurch versteifte sie sich sprachlich. Mittlerweile sind von ihr aber auch Wörter wie «cool», «geflasht» oder «mindblowing» zu hören. «Auf diese Weise kann ich gefühlt mehr ich sein.» Ihre natürliche Art stösst auf so viel Zuspruch, dass Weets auch angefangen hat, im Gottesdienst ihre Alltagssprache zu verwenden. Die angehende Pfarrerin, welche im August gerade ihr Vikariat in der Kirchgemeinde Berg angefangen hat, erhofft sich damit zeigen zu können, dass die Kirche weit davon entfernt ist, altbacken und engstirnig zu sein. Diese Überzeugung motiviert sie immer wieder zu neuen «Top-Kick»-Beiträgen.
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(Emil Keller)
«Kurze und knappe Sachen mag ich»