Kunst, die verbindet
Von Micha Rippert
Nach der Sanierung des Glockenstuhls der Kirche Oberneunforn waren vier alte Glockenklöppel übrig. Die Kirchenvorsteherschaft der Evangelischen Kirchgemeinde Neunforn war sich einig, die alten Klöppel nicht in einer dunklen Ecke verstauben zu lassen. Zudem war noch nicht das gesamte Budget der Sanierung aufgebraucht und man entschied sich dazu, daraus ein Kunstwerk entstehen zu lassen, das die Einheit der beiden Kirchen Ober- und Niederneunforn unterstreichen soll.
Örtliche Handwerkskunst
Für die Umsetzung dieser Idee wandte man sich an den Künstler und Handwerker Norbert Traber aus Niederneunforn und den Schmied Marek Krähenbühl aus Oberneunforn. Es wurden verschiedene Ideen skizziert, wobei sich das Siegerprojekt, ein Kreuz für die Kirche Neunforn, klar durchsetzte. Neben diesem Kreuz entstanden auch zwei Kerzenständer. Einer für die Kirche Niederneunforn, der andere für die Kirche Oberneunforn. Dadurch sollen die Glockenklöppel an beiden Orten weiterleben und als Zeichen deren Verbundenheit dienen.
Unsichtbares wird sichtbar
Die Umsetzung des Projekts verlangte von Traber und Krähenbühl eine gute Planung und handwerkliche Begabung. Im vergangenen Frühling begannen die beiden die Klöppel zu bearbeiten und das Kunstwerk nahm langsam Gestalt an. Das alte und durch die vielen Glockenschläge kaltgepresste Metall sei sehr zäh gewesen, sagt Krähenbühl. Das hohe Gewicht der Klöppel stellte auch eine Herausforderung dar. Doch das Resultat überzeugt. «Mir gefällt der Gedanke, dass bisher Unsichtbares in einer neuen Form sichtbar wird und weiter existiert», freut sich Pfarrer Bruno Ammann. Die Einweihung der neuen Kunstobjekte wurde am 4. Dezember mit einem festlichen und gut besuchten Gottesdienst in der Kirche Niederneunforn gefeiert.
Kunst, die verbindet