News aus dem Thurgau

«Junge Menschen sind unsere Zukunft»

min
23.01.2023
Ruth Pfister ist seit über einem Jahrzehnt Kirchenrätin, sieben Jahre davon Vizepräsidentin. Für ihre Arbeit im Kirchenrat profitiert sie von der Erfahrung aus diversen Ämtern. Ihre Devise für ein gelingendes Kirchenleben: sich weiterbilden und Kinder integrieren.

Inspiration für die Arbeit als Kirchenrätin im Ressort Kirche, Kind und Jugend findet Ruth Pfister in vielen Bereichen: im Alltag, als Mitglied ihrer Kirchgemeinde oder durch Visitationen in Thurgauer Kirchgemeinden. «Das grosse Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Personen und der zahlreichen Freiwilligen beeindruckt und begeistert mich immer wieder.»

Doch schaut sie auch gerne über den eigenen Tellerrand und über Kantonsgrenzen hinaus: Kürzlich war sie mit dem strategischen Ausschuss für Bildung und Berufe der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) in Genf, wo sie einen Einblick bekam ins Leben einer Kirche, die nur von Spenden und freiwilligen Mitgliederbeiträgen lebt.

Auch das Miterleben der Synode in Neuenburg und deren Projekte empfindet die 55-Jährige «horizonterweiternd und hilfreich» für ihre Tätigkeit als Kirchenrätin sowie als Ratsmitglied der EKS.

Stetig Erfahrungen sammeln
Nicht nur persönlich, sondern auch beruflich bildet sich Pfister immer wieder weiter. Letzten November schloss sie den Diplomlehrgang für Verbandsmanagement der Universität Freiburg ab. Dieser helfe ihr bei ihren Tätigkeiten. «Eine gute Organisation, geklärte Prozesse und strukturiertes, zielgerichtetes Handeln sind für die Kirchenratstätigkeit wichtig. Gerade auch bei rückläufigen Ressourcen.»

In der Synode im Juni informiert der Kirchenrat über den Ist- und Soll-Zustand seiner Organisation und der Kanzlei. Die Praxistauglichkeit des Lehrgangs wird dann bereits unter Beweis gestellt, denn: «Für diesen Prozess dient uns meine Diplomarbeit als Grundlage.»

Verantwortung übergeben
Kinder und Jugendliche ins kirchliche Leben zu integrieren, liegt Ruth Pfister besonders am Herzen. Wichtig sei, dass man ihnen für Tätigkeiten in Kirchgemeinden Freiraum und Verantwortung übergibt und ihre Arbeit schätzt.

«Als Eltern können wir die Kinder auf die Angebote aufmerksam machen, sie begleiten und uns selbst dafür interessieren.» Auch Pfisters drei erwachsene Kinder engagieren sich für die Kirche, unter anderem in der Leitung von Kindergottesdiensten.

Tipps für Kirchgemeinden
Viele Kirchgemeinden im Thurgau seien betreffend Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zwar schon sehr gut aufgestellt und aktiv unterwegs. Dennoch nennt Ruth Pfister ein paar Tipps: sich mit anderen Kirchgemeinden vernetzen, die vielfältigen Angebote der landeskirchlichen Fachstellen annehmen und vor allem Kirchgemeindemitglieder davon überzeugen, wie wichtig die Investition in unsere Kinder und Jugendlichen ist.

Die ehemalige Kirchenpräsidentin von Amriswil-Sommeri kennt die Anliegen der Basis und ist überzeugt, dass «die Kirche und ihre Aufgabe, das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden, wichtig und hilfreich ist für unsere Gesellschaft und das Zusammenleben».

In ihrer langjährigen Amtszeit kann sie auf Erfolge zurückblicken. Pfister erwähnt unter anderem die zeitgemässen Aus- und Weiterbildungsprogramme, den neuen Lehrplan für den Religionsunterricht, solide Beratungen, die Grundlagen für gute Arbeitsbedingungen sowie das Impulsprogramm in ihrem Ressort.

Herzensanliegen
Ein grosses Anliegen von Ruth Pfister ist es, Kinder und Jugendliche ins kirchliche Leben zu integrieren: «Junge Menschen sind unsere Gegenwart und Zukunft. Von ihnen hängt ab, ob es unsere Kirche in naher und ferner Zukunft noch geben wird.» Die kirchliche Bildung im Religions- und Konfirmandenunterricht und das Erlebnis von kindergerechten gottesdienstlichen Feiern hätten daher Priorität. So sollen Kinder und Jugendliche «sehen, wofür sich die Kirche einsetzt».

 

(Jana Grütter)

Unsere Empfehlungen

Nicht zum Diener des Staates werden

Nicht zum Diener des Staates werden

Prof. Dr. Christina Aus der Au, Kirchenratspräsidentin der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau, erläutert, weshalb sie Leistungsvereinbarungen gegenüber kritisch eingestellt ist.