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Die Frage, ob ich die Kirchgemeindeversammlungen während der Corona- Pandemie vermisst habe, beantworte ich ganz spontan mit Nein. Sie haben mir in der Tat nicht gefehlt. Wenn ich genauer darüber nachdenke, warum nicht, hat dies sicherlich einerseits damit zu tun, dass die gesamte Lage «anders» war und somit auch ich froh war, nicht zu viel im Aussen agieren zu müssen. Andererseits war eine Neugierde da, wie sich eine Urnenabstimmung in der Kirchgemeinde auswirkt: eine höhere Stimmbeteiligung? Wie werden die Reaktionen seitens der Kirchbürgerinnen und Kirchbürger zu einer Urnenabstimmung ohne vorherige Informationsveranstaltung ausfallen? Werden allenfalls mehr Fragen vor oder nach der Urnenabstimmung aufkommen? Fazit: Fragen und Reaktionen kamen praktisch keine auf, weder vor noch nach der Abstimmung. Die Stimmbeteiligung war nur leicht höher. Selber haben wir jedoch viel Neues gelernt und wir wissen nun, wie eine Urnenabstimmung durchgeführt wird. Wenn ich nach dieser Lernerfahrung gerade jetzt noch tiefer in mir nachspüre, nehme ich wahr, dass mir in Zukunft das Miteinander und die Nähe zu den Kirchbürgerinnen und Kirchbürgern fehlen würde – die Möglichkeiten eines Austausches und einer Erklärbarkeit vor Ort. Dies bedeutet für mich Ganzheit. Die menschlichen Verbindungen und die Gemeinschaft nähren, nicht noch mehr Distanz schaffen. Dies liegt mir sehr am Herzen.
(Ernst Ritzi)
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