News aus dem Thurgau

In eine andere Welt geblickt

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23.08.2019
In der Serie «Was macht eigentlich …?» kommt in dieser Ausgabe Thomas Michel zu Wort. Er war von 1990 bis 2008 Pfarrer in Wigoltingen-Raperswilen und wirkt nun mit seiner Frau in der Kirchgemeinde Muhen bei Aarau.

Pfarrer Thomas Michel weiss gar nicht, wo er anfangen soll, wenn er über die Zeit in der Kirchgemeinde Wigoltingen-Raperswilen berichtet. Bei der riesigen Gemeinde und dem entsprechenden Arbeitsaufwand, der ihn als Studienabgänger schon ziemlich an seine Grenzen gebracht hat? Oder wie er aufgenommen wurde als junger Pfarrer und Raum bekam, seine Ideen einzubringen und sich zu entwickeln? Oder wie er von den Präsidenten der Kirchenvorsteherschaft unterstützt wurde und mit der Kirchenvorsteherschaft auch immer wieder Neues angehen und ausprobieren durfte?

Kirchenbotenverein präsidiert
Unvergessen geblieben sind jedenfalls auch die Abendgottesdienste in Raperswilen im meist kleinen Kreis «mit einer tiefen Ernsthaftigkeit und einer natürlichen Frömmigkeit, die mich oft sehr beeindruckte und berührte». Die Arbeit in der Synode und in Kommissionen hat immer wieder den Blick geweitet über die eigene Gemeinde hinaus. Und nicht zuletzt: Das Amt als Präsident des Kirchenbotenvereins. Da hat er einen Einblick «in eine andere Welt» erhalten: in den Sitzungen mit dem Vorstand und der Redaktion und in den Verhandlungen mit der Druckerei.

Wunderbarer Beruf
Erste Wirkungsstätte nach dem Wegzug aus Wigoltingen war die Kirchgemeinde Thunstetten, aber nur für kurze Zeit. Seit bald zehn Jahren ist Thomas Michel nun Pfarrer in der Kirchgemeinde Muhen bei Aarau. Seine Frau Corinne Michel-Kundt wirkt als Gemeindemitarbeiterin und Katechetin. Pfarrer Michel hat sich bewusst für das Einzelpfarramt entschieden und geniesst die Vielfalt. «Die unterschiedlichen Aspekte und Begegnungen von der Taufe eines Kleinkindes bis an das Sterbebett eines Seniors sind zwar in ihrer Breite herausfordernd, aber eben auch ein grosser Reichtum. Es ist für meine Frau und mich ein grosses Privileg, gemeinsam arbeiten zu können.» Wenn er erfährt, dass Besuche den Menschen gut getan haben, wenn sie persönliche Dinge ansprechen und ihn als Pfarrer um ein Gebet bitten, «dann merke ich, dass das ein wunderbarer Beruf ist.»


(30. August, Esther Simon)

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