News aus dem Thurgau

«Ich bin im Aargau angekommen»

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24.02.2021
In der Serie «Was macht eigentlich…?» kommt in dieser Ausgabe Christian Scharpf zu Wort. Er war Pfarrer in Bussnang. Heute arbeitet er in der Kirchgemeinde Bremgarten/Mutschellen.

«Wenn ich an die Zeit in Bussnang zurückdenke, dann erinnere ich mich an einen milden Abend im Mai, als ich mit dem Fahrrad von einem Besuch in Oppikon oder Amlikon nach Bussnang zurückfuhr. Ich sehe die schöne helle Kirche mit ihrer guten Akustik und die Blutbuche vor dem Pfarrhaus vor mir.» Christian Scharpf erinnert sich aber auch gerne an die vielen Menschen, die es sehr gut mit ihm gemeint hätten.

Zu weit weg von Zürich
Während seiner Zeit in Bussnang hat Christian Scharpf auch seine jetzige Frau kennen gelernt. Sie arbeitete in der Finanzbranche, und beiden war bald klar, dass Bussnang zu weit weg von Zürich, Zug oder Pfäffikon ist. Einige Leute hätten erwartet, dass sie ihren Beruf aufgibt, und dann Mutter und Pfarrfrau wird, die in der Kirchgemeinde mithilft. «Dafür war sie aber nicht an der HSG und an der Tsinghua in Peking», sagt Christian Scharpf. Deshalb kündigte er nach nur eineinhalb Jahren seine Pfarrstelle in Bussnang. «Von Bussnang weg zu gehen war die richtige Entscheidung», sagt Christian Scharpf. Seine Frau sei nach wie vor mit Freude berufstätig und sie hätten zwei gesunde, herzige und manchmal auch anstrengende Kinder. Scharpf ist heute Pfarrer in der Kirchgemeinde Bremgarten-Mutschellen und macht hier in etwa das Gleiche wie in Bussnang. «Ich liebe Hochzeiten, Taufen und den Konfirmandenunterricht, Weihnachten und Gesang», erzählt er.

Beamtenstatus überholt
Christian Scharpf geht es gut. Dies war nicht immer so, seit er von Bussnang weggezogen ist. Während seiner Zeit als Pfarrer in Fällanden litt er unter einer Pfarrkollegin, die nach jahrelangem Disput vom Kirchenrat als «unfähig und unwürdig» aus ihrem Amt abberufen wurde. Scharpf ärgert sich in diesem Zusammenhang über das Personalwesen der Kirche zu und den Beamtenstatus der Pfarrpersonen. Es könne Jahre dauern, «Drückeberger loszuwerden ». Eine Zeit, in der viel kaputt gehen könne. Er blickt hingegen gerne auf die Zeit als Armeeseelsorger zurück. Auch die Weiterbildung zum Notfallseelsorger sei spannend gewesen. 2020 hat er eine Weiterbildung zum Mediator begonnen. «Das ist interessant und könnte ein zweites Standbein werden. Nur für den Fall…»

 

(Barbara Hettich)

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