Andere Meinungen und Ansichten zu respektieren und ein anständiger Umgang miteinander sind mir wichtig. Was für mich aber nicht heisst, dass nicht hart um Lösungen und für die eigene Überzeugung gekämpft werden kann und man auch nicht immer alles verstehen oder gleicher Meinung sein muss. Aber eben stets mit Anstand und Respekt, so wie ich es schon als ehemaliger Schwinger gelernt habe: Sich nach dem Kampf gegenseitig die Hand geben und dem Verlierer das Sägemehl vom Rücken wischen. Auf die Politik bezogen heisst das für mich: kämpfen, argumentieren, überzeugen, verlieren oder gewinnen, aber danach trotzdem noch miteinander auskommen, es soll um die Sache gehen, nicht um die Person. Und auf die Frage, was hat Anstand in der Politik zu suchen, muss ich ganz klar sagen, ohne Anstand ist eine direkte Demokratie nicht möglich. Auch wenn ich mir manchmal wünsche, dass wieder etwas mehr um die Sache gestritten wird, denn mit reiner Konsenspolitik gelingen keine grossen Würfe. Leider ist aber auch die Bundespolitik teilweise ein Abbild unserer Gesellschaft: Man kritisiert gerne, greift Personen unanständig an, ohne aber lösungsorientiert zu politisieren. Oder man hat das Gefühl, die einzige Wahrheit gepachtet zu haben und sich deshalb alles erlauben zu können, am Beispiel der Klimajugend. Anstand untereinander haben, hat aber nichts mit einer politischen Idee zu tun. Ich muss aber auch sagen, dass vieles in den Medien gerne negativ dargestellt wird, hinter den Kulissen erachte ich das Klima zwischen den verschiedenen politischen Lagern als gut.
Hart ringen, aber stets mit Anstand