Glauben und denken
Frau Egli-Gerber, wie ist das Projekt entstanden?
2016 regte Pfarrer Damian Brot im Rahmen des Begegnungsorts Open Place das Projekt an. Mit ihm waren die Journalistin und Sekundarlehrerin Renata Egli-Gerber und, bis zu seinem Tod 2018, der Sprachwissenschaftler Urs Egli dafür zuständig. In der evangelischen Kirche Kreuzligen gibt es verschiedene Glaubensstile. Gegenseitige Toleranz ist wichtig.
Glauben und denken sollen Platz haben. Die Auslegung der Bibel in der Predigt, sowie das selber Lesen und Nachdenken darüber führen auch zur Philosophie. Für Renata Egli-Gerber und Urs Egli war diese Verbindung wichtig. Sie wünschten sich Raum dafür und vertrauten sich Damian Brot an. Er schlug vor, ein philosophisches Café für alle Interessierten einzurichten.
Was haben Sie mit dem Projekt schon erreicht?
Wir konnten ganz verschiedene Menschen erreichen, sowohl treue Kirchgängerinnen und Kirchgänger als auch eher Gleichgültige oder gegenüber der Kirche kritisch Eingestellte. Wie die lebhaften Diskussionen nach den Einführungsreferaten oft zeigen, gelingt es im philosophischen Café, sich den berühmten Fragen des Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) immer wieder neu zu nähern: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?
Was können andere von Ihrem Projekt lernen?
Keine Scheu vor verschiedenen Glaubensstilen zu haben. In der Kirche das Denken zu schätzen, zu pflegen und Kirchgängerinnen und Kirchgänger immer wieder neu dazu einzuladen.
Glauben und denken