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Glauben als Ressource nutzen

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01.12.2022
Kann Spiritualität zum Heilungsprozess und zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen? Eine Psychologin erklärt, wie sie den Glauben ihrer Patienten als gesundheitsfördernde Ressource nutzt.

Die Coachin und Psychologin Nadja Abt Gürber ist aufgrund verschiedener Studien überzeugt davon, dass Spiritualität nicht nur vor Stress und Burnout schütze, sondern auch die Genesung und Therapie von psychischen Erkrankungen fördere. Denn Spiritualität führe häufig zu einer gesunden ethischen Lebensführung und könne von Erfolgs- und Leistungsdruck befreien, da das soziale Engagement in gesundem Mass oft über der Selbstverwirklichung stehe.

In der Forschung werde ebenso sichtbar, dass die emotionale Bindung zu Gott oder einer höheren Macht den Selbstwert stärke und positive Gefühle fördere. Auch eine religiöse Gemeinschaft könne auf sozialer Ebene unterstützen, und in schwierigen Lebenssituationen könne der Glaube ein Kohärenzgefühl erzeugen, welches dem Leben in Krisenzeiten wieder Sinn gebe.

Eigene Werte entwickeln
Nadja Abt Gürber bezieht den Glauben durch verschiedene Methoden mit in ihr Coaching ein. Beispielsweise betet sie mit den Klienten und Klientinnen oder es werden gemeinsam heilige Texte gelesen. Zudem bietet sie Meditation und das Durchführen von spirituellen Ritualen an.

Ausserdem möchte sie wichtige Themen wie Schuld und Vergebung mit ihren Patienten behandeln. Die Psychologin richtet sich nach dem St. Galler Coaching- Modell, wobei das Ziel immer die Verbesserung der psychischen Befindlichkeit sei. Im Prozess des Coachings sollen eigene Werte entwickelt und vermehrt werden. Hier gehört der Glaube für viele Patienten dazu und wird daher automatisch bei der Hilfe zur Persönlichkeitsentwicklung mit eingebunden.

Des Weiteren nutzt Abt Gürber die Möglichkeit, Belastendes und Ängste an eine höhere Macht abzugeben. Das Coaching orientiert sich immer nach der persönlichen Glaubensrichtung, insofern der Patient seinen Glauben mit einbeziehen will.

Negative Denkmuster ablegen
Die Psychologin wendet den Glauben als Ressource vor allem beim Coaching an, wobei der Schwerpunkt auf Gesunderhaltung und Prävention eines Burnouts liegt. Sollte eine Besserung ausbleiben, empfiehlt sie den Klienten eine Psychotherapie, welche im Gegensatz zum Coaching die Heilung von psychischen Erkrankungen im Fokus hat.

Allerdings habe Abt Gürber durch die Kraft des Gebets bereits mehrere physische und psychische Heilungen für andere Menschen erlebt, wie zum Beispiel bei Sehschwächen oder Selbstwertproblemen. Auch persönlich konnte sie durch ihren Glauben an Gott negative Denkmuster ablegen und belastende Erlebnisse aus der Vergangenheit verarbeiten.

«kreuz&quer: Glauben als gesundheitsfördernde Ressource»: 7. Dezember 2022, 19.30 Uhr, Livestream via www.tecum.ch

 

(Manuel Ditthardt)

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