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Mehr über Matija Frauchiger und eine Leseprobe

Geschichten – mehr als Unterhaltung

von Matija Frauchiger
min
28.03.2025
Was macht eine gute Geschichte aus und was hat Storytelling, also Geschichten erzählen, sogar mit kirchlicher Kommunikation zu tun? Warum sind spannende Geschichten so wichtig, um Glaubensbotschaften wirkungsvoll zu vermitteln? Fantasyautor Jyoti Guptara aus Weinfelden weiss warum.

Junges Talent im Storytelling

Der 14-jährige Matija Frauchiger hat den grossen Traum, Fantasyautor zu werden. Er konnte im Rahmen einer Berufswahlwoche beim Kirchenboten schnuppern. Dabei hatte er unter anderem die Gelegenheit, an einem Schreibworkshop von Autor Jyoti Guptara teilzunehmen. Er ergriff die Chance und fühlte dem Schriftsteller auf den Zahn: «Ich bin fest entschlossen, auch einmal Autor zu werden.»

Geniessen Sie eine Leseprobe von Matijas Erstlingsroman «Die letzte Klinge», die Sie auf dieser Seite downloaden können! Tauchen Sie ein und entdecken Sie auch die Sprache, die Matija selber entwickelt hat.


Mit 15 Jahren die Schule geschmissen, um nur noch zu schreiben: Jyoti Guptara hat sich für eine aussergewöhnliche Reise entschieden. Mit seinem Bruder arbeitete er an der Fantasy-Trilogie «Calaspia», die zum Bestseller wurde.

Bereits mit elf Jahren begannen sie an den Büchern zu schreiben und nach unzähligen Versuchen und kompletten Umschreibungen haben sie es endlich geschafft: «Calaspia» wurde veröffentlicht. Inzwischen hat er 20 Jahre lang die Struktur von Geschichten erforscht und mehrere Bestseller verfasst und gibt sein Wissen als Storytelling-Berater für Führungskräfte in Wirtschaft und Kirche weiter.

So fesselt eine Geschichte
«Gute Geschichten zeichnen sich durch Veränderungen aus», sagt Jyoti Guptara. Die Entwicklung eines Charakters sei zentral. Man soll mit der Figur miterleben können und sehen, wie sie sich verändert. Es sei entscheidend, Spannung zu erzeugen.

Beim Storytelling gehe es darum Geschichten zu schreiben, die die Leser emotional ansprechen und fesseln. Doch was unterscheidet eine gute Geschichte von einer grossartigen Geschichte? «Eine grossartige Geschichte hat eine tiefgehende Entwicklung. Sie berührt uns und kann uns sogar selbst verändern. Ausserdem vermittelt sie eine starke Botschaft», erklärt er.

Fantasy inspiriert Glauben
Guptara ist überzeugt, dass dies auch für kirchliche Kommunikation und für die Vermittlung von Glaubensinhalten bedeutsam ist. In einer guten Fantasygeschichte stehe immer etwas auf dem Spiel: eine Figur hat ein Ziel, muss Hindernisse überwinden und verändert sich auf ihrer Reise. Der Mensch sei auch auf einer Reise, stehe vor Herausforderungen und brauche Hilfe. Guptara zieht Parallelen zum christlichen Glauben: «Jesus ist unser Vorbild – er ist der beste Geschichtenerzähler.» Daran könne man sich orientieren.

Es gehe darum, nicht nur Informationen zu vermitteln, sondern die Menschen etwas erleben zu lassen. Kirchen und christliche Werke sollen ihre Botschaften nicht abstrakt kommunizieren, sondern konkret. Jede Geschichte enthält eine Botschaft – deshalb ist es in den Augen von Guptara enorm wichtig, gute Botschaften zu vermitteln.

«Wenn eine Geschichte keine nachvollziehbare Botschaft hat, wird sie langweilig sein. Niemand würde die Geschichte lesen wollen», sagt Jyoti Guptara. Die Botschaft müsse durch die Handlung untermalt werden. Statt die Botschaft direkt zu erklären, lasse sie die Leser und Leserinnen erkennen, worum es gehe. Guptara bringt es auf den Punkt: «Meine Worte – dein Bild»!

 

Storytelling Weiterbildungstag

Mit Jyoti Guptara: Freitag, 25. April, 9 bis 16 Uhr, Momentum Church Aarau. Kosten: 150 Franken (inklusive Essen). Infos und Anmeldung: www.weiterbildungstag-kirchen.ch

 

 

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