News aus dem Thurgau
Weltgebetstag 2025

Für die Cookinseln beten

von Manuel Ditthardt
min
01.03.2025
Fast 17'000 Kilometer trennen die Schweiz von fünfzehn kleinen Inseln im Südpazifik mit atemberaubenden Stränden, Atollen und Lagunen: den Cookinseln. Die pazifische Inselnation steht in Kombination mit Psalm 139 im Mittelpunkt des Weltgebetstags.

Hinter dem Weltgebetstag steht ein internationales Komitee, das sich aus Vertreterinnen der nationalen Komitees zusammensetzt. Das internationale Komitee bestimmt die Themen und Herkunftsländer für die Liturgie des Weltgebetstags, der jeweils am ersten Freitag im März im Rahmen eines Gottesdienstes weltweit und so auch im Thurgau gefeiert wird. Die Liturgie wird in alle Sprachen der Länder, die am Weltgebetstag teilnehmen, übersetzt und den Kirchgemeinden zur Verfügung gestellt. Unter der Leitung eines ökumenischen Vorbereitungsteams haben sich auch Verantwortliche aus dem Thurgau an einer Tagung intensiv auf den diesjährigen Weltgebetstag vorbereitet.

 

Wunderbar erschaffen

Cathrin Legler ist Mitarbeiterin beim «tecum». Das Zentrum für Spiritualität, Bildung und Gemeindebau in der Kartause Ittingen veranstaltete die Vorbereitungstagung. Legler berichtet von unterschiedlichen Workshops, die an dem Vorbereitungsnachmittag durchgeführt wurden: Zum einen übte man die Lieder der diesjährigen Liturgie ein, zum anderen befasste man sich mit dem ausgewählten Bibeltext. Der Fokus lag dabei auf Vers 14 von Psalm 139: «Du hast mich wunderbar geschaffen.» Die Frauen übten zudem einen Tanz ein und lernten die Cookinseln besser kennen.

 

Eine liebende Umarmung

Am Weltgebetstag werden – neben bekannten Liedern und Tänzen – auch die auf den Cookinseln beheimateten «Ei Katu» eine Rolle spielen. Dieser besondere Kopfschmuck wird von den Inselbewohnenden auf Festen, aber auch im Alltag getragen. Er besteht aus Blumen, vor allem der Tiare, einer weissen Gardenie. Diese Blumenkränze werden nicht nur auf dem Kopf getragen, sondern zieren auch Hals und Brust. Der «Ei Katu» ist in Kreisform gehalten, was bedeuten soll, dass alles miteinander verbunden ist. Die Kränze dienen unter anderem als Willkommensgeschenk für Inselbesuchende und symbolisieren eine liebende Umarmung. Im Thurgau wird sich nun auch durch das gemeinsame Herstellen solcher Blumen auf den Weltgebetstag vorbereitet. Die Papierblumen werden wie eine Tiare zurechtgeschnitten. Sie verleihen den Feiern am 7. März die besondere exotische Note.

 

Einzelschicksale wahrnehmen

Den Kerngedanken des Weltgebettages bringt Cathrin Legler wie folgt auf den Punkt: «Rund um den Globus wird den ganzen Tag gefeiert und für ein Land und seine Bewohner und Bewohnerinnen gebetet. » Allerdings habe sie den Eindruck, dass der Weltgebetstag in der heutigen Kirchenlandschaft «etwas aus der Zeit gefallen» sei. Schliesslich könne man im Internet schnell Informationen zu einem bestimmten Land der Welt einholen. Umso wichtiger sei es ihr, dass man einen stärkeren Fokus auf persönliche Lebensgeschichten im jeweiligen Land lege. Denn für Legler ist zentral, «dass Einzelschicksale und die Stimmen der Frauen aus den entsprechenden Ländern auch tatsächlich gehört werden».

 

 

 

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