Für die christliche Freude
Rosemarie Hoffmann hat in den zehn Jahren viele Texte für den Kirchenboten geschrieben. «Macht euch nicht dieser Welt gleich» aus Röm 12,2 war ihr ein wichtiger Leitfaden. Aber auch ihre Kernbotschaften wie Gottesglaube, christliche Freude, «Kirche ist Gegenkultur zur Moderne», «Kirche sollte weniger angepasst an den Staat sein» prägten ihr journalistisches Wirken und darüber hinaus manche Sitzung. Rosemarie Hoffmann ist zurückgetreten, weil sie Jüngeren Platz machen möchte. Wie die Theologin auf Anfrage erklärt, wird sie am meisten «die konstruktiven Gespräche, die freundliche und aufgeschlossene Atmosphäre in der Redaktionskommission» vermissen. Bis November 2023 macht sie Pfarrvertretung in der Evangelischen Kirchgemeinde Sirnach. Danach möchte Rosemarie Hoffmann mehr Zeit mit ihren drei Enkelkindern verbringen.
Studierte Chemikerin
Als Baby getauft, ist Rosemarie Hoffmann in Dessau im heutigen deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt aufgewachsen. Entscheidend für ihren Glauben waren Oratorien von Bach, Mendelssohn-Bartholdy und Haydn, die sie in Chören mitgesungen hat. Doch ihr Vater meinte, sie solle etwas «Vernünftiges» lernen. So schloss sie 1975 das schwere Chemiestudium an der Universität Leipzig ab. Einerseits fand sie es faszinierend zu lernen, aus welchen Molekülen der Mensch aufgebaut ist, «andererseits habe ich das Leben nicht nur materialistisch wahrgenommen. Zu DDR-Zeiten habe ich die christliche Botschaft als ungeheuer stark und wahrhaft empfunden im Gegensatz zur atheistischen Diktatur.»
Glückliche Jahre als Spätberufene
1996 ist Rosemarie Hoffmann als Chemikerin in die Schweiz gekommen. 2007 hat sie an der Universität Zürich das Theologiestudium und 2016 das Doktorat an der Theologischen Hochschule der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern abgeschlossen. «Als Spätberufene habe ich zehn glückliche Jahre als Pfarrerin in den Thurgauer Landgemeinden Braunau und Alterswilen verbringen dürfen.» Jetzt wohnt Rosemarie Hoffmann wieder auf dem Land, in Ostrach in Baden-Württemberg. Wo sieht Rosemarie Hoffmann den Kirchenboten in zehn Jahren? «Ich vermute, dass dann der Kirchenbote der verlängerte Arm der Landeskirche ist.»
(Esther Simon)
Für die christliche Freude