Freiwilligenarbeit fördern
«Mit kleinen Schritten Grosses erreichen» lautet der Titel der Werkstatt Freiwilligenarbeit und Gemeindeentwicklung. Das eintägige Seminar am 15. März soll Kirchgemeinden und deren Mitarbeitende ermutigen, mit kleinen Schritten weiterhin in die Freiwilligenarbeit zu investieren. So könne sich die Gemeinde langfristig entwickeln und positiv verändern, schreiben die Verantwortlichen.
Der Workshop wird von drei Mitarbeitenden aus Kirchgemeinden mitgestaltet, die über den Umgang mit Freiwilligen und konkrete Projekte berichten. Die Teilnehmenden sollen inspiriert und zur Entwicklung von eigenen Projekten angeregt werden.
Geduld haben
Remo Rüegg arbeitet seit fünfeinhalb Jahren als Sozialdiakon in der Evangelischen Kirchgemeinde Münchwilen-Eschlikon. Durch seine Jugendarbeit entstanden in der Zeit bereits Freiwilligenteams für die Jugendgottesdienste, den Jugendtreff und für die Betreuung der Konfirmandinnen und Konfirmanden.
Für ihn sei das Wachstum «nach innen» unter den Freiwilligen entscheidend für den äusseren Zuwachs von weiteren Jugendlichen. Rüegg ist ausserdem überzeugt davon, dass in Bezug auf Freiwilligenarbeit «kein Anfang zu klein ist und man viel Geduld braucht, bis die Früchte der Arbeit mit Freiwilligen sichtbar werden».
An der eintägigen Werkstatt möchte er über die Bedeutung von Freiwilligen in der Jugendarbeit sprechen. Wozu braucht man sie? Was sind die Chancen und Risiken? Zudem will Rüegg darauf eingehen, wie man Freiwillige gewinnt und wie diese in der Jugendarbeit fachlich und geistlich gefördert werden können.
Freiwillige gebraucht
«Engagierte Freiwillige bilden die ideale Basis für eine lebendige Kirchgemeinde», betont Brigitte Hankeln-Thron, Kirchenvorstandsmitglied der Evangelischen Kirchgemeinde Altnau. Genau wie Remo Rüegg und Evelyn Knupp, Präsidentin der Evangelischen Kirchgemeinde Wigoltingen-Raperswilen, wird sie im Seminar von Tipps und Erfahrungen im Umgang mit Freiwilligen erzählen.
Konkreter beabsichtigt Hankeln-Thron ein von der Kirchgemeinde Altnau entwickeltes Konzept bezüglich Freiwilligenarbeit mitzubringen. An der Tagung möchte sie Einblicke geben, wie das Konzept ihrer Gemeinde bisher dienen konnte.
Evelyn Knupp verfolgt ihrerseits das Ziel, den Teilnehmenden aufzuzeigen, wie wichtig der Einbezug von Freiwilligen ist. Für die Kirchenvorstandspräsidentin bedeute Freiwilligenarbeit nämlich Gemeindebau.
Mitbestimmen lassen
Gemäss Daniel Frischknecht, Mitverantwortlicher für die Freiwilligen-Werkstatt, sind die Bereiche, in denen Freiwillige benötigt werden, von der jeweiligen Gemeinde abhängig. Was alle Kirchen jedoch bräuchten, seien langfristige Mitarbeiter, die bereit seien, sich regelmässig zu engagieren.
Zentral für die Mobilisierung von Freiwilligen sei es, ihnen Mitbestimmungs- und Mitentwicklungsmöglichkeiten zu bieten. «Es muss in ihren Augen Sinn machen», erklärt Frischknecht. Er ist Leiter der Fachstelle Gemeindeentwicklung bei der Evangelischen Landeskirche Thurgau. Um positive Entwicklungen in Kirchgemeinden hervorzurufen, müssten sich diese seiner Ansicht nach als für die Gesellschaft relevant wahrnehmen.
Es sei wichtig, dass Kirche sich auch mit den Institutionen vor Ort vernetzt und sich nicht abschottet. Nicht zuletzt befürwortet Frischknecht ein differenziertes Berufsbild in der Kirchgemeinde – die Pfarrperson solle und könne nicht alles allein machen.
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