«Bereits in meiner Jugend beschäftigte mich die Ernährung. Das Bewusstsein, dass für die gleiche Kalorienzahl sieben- bis zehnmal mehr Boden gebraucht wird, wenn ich mich mit Fleisch statt mit Pflanzen ernähre, war damals ausschlaggebend, eine Zeit lang vegetarisch zu leben. Später, als Mutter von drei Kindern, wich ich davon ab, um den Kindern alle Möglichkeiten offen zu lassen. Aber es war mir in dieser Zeit sehr wichtig, woher das Fleisch stammte. Für mich sind Tiere Lebewesen, die ein anständiges Leben verdienen. Wir sollten uns bewusst sein, dass der Standard der Tierhaltung im Ausland meist viel tiefer ist, denken wir an Hormone, Antibiotika, Urwaldrodung, Monokulturen, Transport… Wollen wir dies wirklich unterstützen? Übrigens werden die Tiere in der Schweiz zu grossen Teilen mit Futter aus ärmeren Ländern gefüttert: «Unser Vieh frisst das Brot der Armen.» Ich bin überzeugt, dass Gott die Welt ausgeglichen gedacht hat. Dabei gibt es Völker, die eher vegetarisch leben, andere essen mehr Fleisch und dritte leben vom Fisch. Was hat Gott für uns vorgesehen? Sicher nicht die Mengen an Fleisch, die heute bei uns vertilgt werden. Wir haben eine riesige Auswahl an regionalen pflanzlichen Produkten, womit ich prima ohne Fleisch kochen kann. Zentral finde ich allgemein, nur so viel zu uns zu nehmen und natürlich auch entsprechend einzukaufen, wie wir brauchen. Fleisch ist dabei ein Luxus, wie es Schokolade und Kaffee eigentlich auch wären.»
Fleisch: Genuss oder Lebensmittel?