«Fit» ist mehr als «Profit»

Gesundheitsvorsorge und Prävention sind in Unternehmen ein wichtiges Thema – dazu gehört in den Augen von Kirchenboten-Redaktor Roman Salzmann aus Bischofszell auch eine gesunde Spiritualität: «Wir wollen mit dem Kirchenboten dazu anregen.» Er betreut zusammen mit seinem Geschäftspartner Cyrill Rüegger aus Berg die Kommunikation des Forums christlicher Führungskräfte. Es ist ihnen ein Anliegen, dass in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Themen gesetzt werden, «die zu einem gesunden Umgang mit den eigenen und gesellschaftlichen Ressourcen beitragen». Dabei falle der Kirche und anverwandten Organisationen eine bedeutende Rolle zu, ist Salzmann überzeugt. Dies sei auch der Grund, weshalb der Managementkongress am 13. September unter einem «ganzheitlichen, gesundheitsfördernden Motto» stehe: «Profit – wie gesund ist deine Arbeit?» Referentinnen und Referenten aus der Gesundheitsbranche, Politik, Kirche, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft sprechen laut Rüegger über die Wechselwirkung von Arbeit, Spiritualität, Glaube und Gesundheit.

Werte stärken, Balance fördern

Ein Scherzinger Ehepaar begrüsst diesen ganzheitlichen Ansatz. Ines Gut als kreative Mitarbeiterin bei Gut Werbung in Kreuzlingen und Religionslehrerin betont, dass die Themen und Begegnungen mit anderen Teilnehmenden besonders wertvoll seien: «Als Christin schätze ich die Plattform, um über christliche Werte in der Arbeitswelt zu diskutieren.» Ihr Mann und Gründer von Gut Werbung, Thomas Gut will sich inspirieren und neu motivieren lassen und sein Netzwerk erweitern: «Solche Veranstaltungen bieten wertvolle Impulse. Der christliche Austausch stärkt meine Werte und Überzeugungen im beruflichen Umfeld. Es geht in der Wirtschaft nicht immer nur um Profit.» In Anspielung auf das Wortspiel im Tagungsmotto sagt Ines Gut, dass es wichtig sei, sich über Profit und Gesundheit in der Wirtschaft bewusst Gedanken zu machen: «Ich fördere die Balance zwischen beruflichen Anforderungen und dem Wohlbefinden im Team. Christliche Werte wie Nächstenliebe sind für mich zentral, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.» Thomas Gut ist deshalb überzeugt: «Profit und gesunde Arbeit sind eng verbunden. Langfristiger Erfolg setzt gesunde, motivierte Mitarbeitende voraus. Unser christlicher Glaube und unsere Unternehmenswerte wie Vertrauen und Respekt bilden die Basis unserer Kultur.»

«Handwerkszeug» für den Alltag

Dies bestätigt die Bischofszellerin Claudia König. Sie arbeitet bei der Familienberatungsstelle «Conex Familia» in Amriswil als Fachstellenleiterin und Beraterin rund um die frühe Kindheit: «Ich erhoffe mir ‹Handwerkszeug› für den Alltag.» Zum Beispiel deswegen, weil derartige Beratungsangebote mitunter den Kostendruck spürten. «In unserer Welt ist sehr viel profitorientiert. Aber auch wenn bei uns Einsparungen nötig werden, sollen wir doch selber damit positiv umgehen und den entscheidenden Unterschied machen.» Der verantwortungsvolle Umgang mit Fachwissen und Glaube habe viel Potenzial, so König. Natürlich müsse eine Beratung in spirituellen Fragen neutral bleiben, «denn wir sind für alle da». Sie mache die Erfahrung, dass in Familien naturgemäss gerade dann existenzielle Fragen aufkämen, wenn es um Geburt und Leben gehe. Genau dabei setze das Forum an, so Roman Salzmann: «Der Fokus liegt auf erfülltem Leben im Sinn der Ganzheitlichkeit von Gottes Schöpfung. Teilnehmende sollen profitieren und erfahren, wie sie kritische Momente erkennen oder ihren Körper ernst nehmen können».

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