Ex-Stuhlkreis zieht Kreise
Karin Schmid, Leiterin für Jugendarbeit in Diessenhofen, fragte die Teenager, was ihnen denn Spass bereiten würde. Sie sprachen sich für einen Jugendgottesdienst aus, an dem sich alle beteiligen dürften. Mittlerweile wird achtmal im Jahr ein Jugendgottesdienst veranstaltet – mit überwältigendem Erfolg.
«Oft sind bis zu 100 Teilnehmende bei den Jugendgottesdiensten», sagt Pfarrer Gottfried Spieth. «Der Jugendgottesdienst ist der bestbesuchte Gottesdienst.» Das sei eine gute Aussenwerbung, sei aber auch gut «nach innen». Die Jugendlichen der siebten bis neunten Klasse bekommen die Möglichkeit, ihre Talente zu entdecken und einzusetzen und dabei «Spiritualität und Gott zu erleben», sagt Schmid.
An zwei Abenden treffen sie sich und bereiten ein Theaterstück vor. Schmid schreibt das Drehbuch, das von den Jugendlichen einstudiert und vorgeführt wird. In einer Band können andere ein Instrument spielen oder selbst singen. Passend zum Thema arbeitet ein Team an der Dekoration. Wiederum andere moderieren, stellen Bild- und Videomaterial zusammen, organisieren Spiele und Interviews. Zudem wird die Verpflegung nach dem Gottesdienst vorbereitet, der jeweils dienstagabends stattfindet. Da die Jugendlichen Verwandte einladen, nehmen diese teil und sitzen in den hinteren Reihen, während die Jugendlichen vorne Platz nehmen. Auch auf die Primarschüler sprang der Funke über.
Schliesslich gibt es noch einmal im Monat für Erwachsene den Abendgottesdienst «Generation Church», an dem Jugendliche mit einer Band das Programm mitgestalten. Der Erfolg zog Sponsoren an – zudem einen Grafiker, der so begeistert von dem Projekt war, dass er wieder in die evangelische Kirche eintrat und gratis Flyer erstellte.
Seit vier Jahren beteiligt sich die Evangelische Kirchgemeinde Basadingen-Schlattingen-Willisdorf. Vor drei Jahren ist die Kirchgemeinde Schlatt dazugestossen.
Ex-Stuhlkreis zieht Kreise