News aus dem Thurgau

Drückt Wertschätzung aus

min
20.07.2018
Das meint die Thurgauer Kirchenrätin Gerda Schärer zur Broschüre für eine geschlechtergerechte Sprache in den Kirchen.

«Die deutsche Sprache hat ihre Tücken. Hätte sie die gleiche Entwicklung wie andere germanische Sprachen durchgemacht (zum Beispiel Englisch), so würden sich diese geschlechterspezifischen Fragen gar nicht stellen. Das Englische kannte in seiner Frühform auch eine männliche und eine weibliche Form der Substantive. Diese Unterscheidung verschwand während des Mittelalters aber völlig. Wenn im Deutschen gemäss Lehrbuch «Mitarbeiter» einerseits für beide Geschlechter, andererseits aber auch nur für männliche Mitarbeiter stehen soll, entsteht dadurch eine Asymmetrie gegenüber der weiblichen Form «Mitarbeiterin». Dieser Begriff kann nur für eine weibliche Person verwendet werden. Dass solche Asymmetrien vermieden und dafür geschlechtergerechte Formulierungen verwendet werden, ist sicher zeitgemäss und angebracht. Wenn man in ein Online-Wörterbuch den englischen Satz «our thanks to our employees» eingibt, werden immer noch Quellenbeispiele von Firmen angezeigt, die in der deutschen Übersetzung nur «die Mitarbeiter » erwähnen. Daher ist die Broschüre des SEK sicher angebracht und die darin enthaltenen Vorschläge nützlich, um dieses Ungleichgewicht zu vermeiden.Ich bin überzeugt, dass ein geschlechtergerechter Umgang mit der Sprache auch die Wertschätzung und den Respekt gegenüber dem Mitmenschen zum Ausdruck bringt. Die Bibel weist uns da den Weg. Jesus geht auf alle Menschen zu und spricht mit ihnen, ob Frau oder Mann, und auch Paulus richtet seine Briefe an seine «Brüder und Schwestern» in den Gemeinden.»

→ Diskutieren Sie mit!

Unsere Empfehlungen

«Gottes Kraft fliesst durch mich durch»

«Gottes Kraft fliesst durch mich durch»

Handauflegen hat eine jahrhundertealte Tradition. Klaus Eichin verfolgt dabei einen eigenen Ansatz, bei dem er die göttliche Kraft durch seine Hände fliessen lässt, um Menschen Linderung von Gebrechen und Krankheiten zu verschaffen.
«The Chosen»

«The Chosen»

Das Evangelium in einer medial-zeitgemässen Form vermitteln – das macht die Evangelische Kirchgemeinde Frauenfeld mit der aktuellen Jesus-Serienverfilmung «The Chosen». Man kann sie monatlich auf Grossleinwand miterleben. Im anschliessenden Podiumsgespräch mit spannenden Gästen werden die Episoden ...
Für die christliche Freude

Für die christliche Freude

Zum Jahresbeginn hat Pfarrerin Rosemarie Hoffmann die Redaktionskommission des Kirchenboten verlassen. Zehn Jahre hat die lebhafte und engagierte promovierte Theologin den Kirchenboten und die Sitzungen geprägt.
«Mit Musik erreichen wir alle»

«Mit Musik erreichen wir alle»

Gerda Schärer ist leidenschaftliche Querflötistin und Kirchenrätin. Dem Kirchenboten verrät die gebürtige Glarnerin, was sie im Thurgau vermisst. Und wie die Seniorenarbeit ein Schlüssel für die Kirche der Zukunft sein kann.