Drückt Wertschätzung aus
«Die deutsche Sprache hat ihre Tücken. Hätte sie die gleiche Entwicklung wie andere germanische Sprachen durchgemacht (zum Beispiel Englisch), so würden sich diese geschlechterspezifischen Fragen gar nicht stellen. Das Englische kannte in seiner Frühform auch eine männliche und eine weibliche Form der Substantive. Diese Unterscheidung verschwand während des Mittelalters aber völlig. Wenn im Deutschen gemäss Lehrbuch «Mitarbeiter» einerseits für beide Geschlechter, andererseits aber auch nur für männliche Mitarbeiter stehen soll, entsteht dadurch eine Asymmetrie gegenüber der weiblichen Form «Mitarbeiterin». Dieser Begriff kann nur für eine weibliche Person verwendet werden. Dass solche Asymmetrien vermieden und dafür geschlechtergerechte Formulierungen verwendet werden, ist sicher zeitgemäss und angebracht. Wenn man in ein Online-Wörterbuch den englischen Satz «our thanks to our employees» eingibt, werden immer noch Quellenbeispiele von Firmen angezeigt, die in der deutschen Übersetzung nur «die Mitarbeiter » erwähnen. Daher ist die Broschüre des SEK sicher angebracht und die darin enthaltenen Vorschläge nützlich, um dieses Ungleichgewicht zu vermeiden.Ich bin überzeugt, dass ein geschlechtergerechter Umgang mit der Sprache auch die Wertschätzung und den Respekt gegenüber dem Mitmenschen zum Ausdruck bringt. Die Bibel weist uns da den Weg. Jesus geht auf alle Menschen zu und spricht mit ihnen, ob Frau oder Mann, und auch Paulus richtet seine Briefe an seine «Brüder und Schwestern» in den Gemeinden.»
Drückt Wertschätzung aus