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«Dieses Land verdient mehr Aufmerksamkeit»

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21.02.2018
Am 2. März feiern die Kirchen den Weltgebetstag. Im Zentrum steht Surinam. Das Schicksal als Sklaven habe die Menschen zusammengeführt, sagt Mavis Noordwijk, die den Song zur Feier komponierte.

Kaum jemand kennt ihre Heimat und ihre Kompositionen. Doch am ersten Freitag im März stimmen Hunderttausende Frauen ihr Lied an. Mavis Noordwijk, die aus Suriman stammt, hat die Melodie zum diesjährigen Song des Weltgebetstags geschrieben. In ihrer Heimat ist die 73-Jährige ein Star.

Surinam, das nördlich von Brasilien lieg, ist das Heimatland von Mavis Noordwijk. Die Wurzeln von Mavis Noordwijk reichen von Afrika bis nach Indien. Ihre Vorfahren mütterlicherseits stammen von afrikanischen Sklaven ab. Die Wurzeln ihres Vaters gehen auf indische Vertragsarbeiter zurück. Sie wuchs mit acht Geschwistern in Paramaribo, der Hauptstadt, auf. Heute noch lebt die 73-Jährige zusammen mit ihren drei Hunden in der Hauptstadt.

Seit 1975 unabhängig

Bis 1975 war Surinam den Niederlanden abhängig. Über Jahrhunderte wurden die Einheimischen versklavt und Sklaven aus Afrika eingeführt. Heute leben in Surinam die Volksgruppen und Religionen friedlich zusammen.

Mavis Noordwijk führt dies auf die Zeit der Sklaverei zurück. Menschen, die «das gleiche Schicksal teilen, haben Besseres zu tun, als sich zu hassen und zu verschmähen». Es ist doch egal, ob man schwarz, weiss, gelb, Christ, Hindu oder Muslim ist», sagt Noord- wijk. Mit der Zeit entwickelten sich beinahe familiäre Verbindungen. Es scheint, als würde sie mit ihren weiten Armen die Welt umarmen.

Musik in den Niederlanden studiert

Ihre Karriere begann Mavis Noordwijk als Lehrerin. Um Musiklehrerin zu werden, studiert sie in den Niederlanden Musik. Zurück in Surinam trat sie einer Musikgruppe bei, die in jedem Genre von der Kirchenmusik bis zur Klassik daheim war. Bald brauchte es eine Dirigentin. Schnell stand fest, dass es Noodrwijk wird. So wurde aus der Musiklehrerin eine Dirigentin und später eine Komponistin.

Surinam ist zum erste Mal Thema des Weltgebetstages. «Dieses Land ist ein Geschenk Gottes, reich an verschiedenen Pflanzen- und Tierarten und verdient mehr Aufmerksamkeit», begründet das Weltgebetstagskomitee die Wahl. Die Bevölkerung ist stolz, dass die Kirchen Surinam weltweit wahrnehmen und für sie beten.

In der Sprache der Ureinwohner

Für den diesjährigen Weltgebetstag schrieb Mavis Noordwijk mit zwei anderen Frauen die Musik. Ein wichtiger Aspekt, der unbedingt ins Lied einfliessen musste, waren die Urein- wohner Surinams. So wurde entschieden, das Lied in zwei Parts zu teilen: Der erste wurde in Sranan-Tongo, in der Sprache, die auch im Regenwald verstanden wird, niedergeschrieben. Der zweite Teil ist auf Englisch, da dies die Weltsprache sei, so Mavis Noordwijk.

Der Slogan des diesjährigen Weltgebetstages ist «All God’s Creation Is Very Good!» –Gottes Schöpfung ist sehr gut! Dies soll uns daran erinnern, dass wir Menschen, dazu verpflichtet sind, auf Gottes Schöpfung aufzupassen und für diese Sorge zu tragen, fasst Mavis Noordwijk den Sinn zusammen

Magali Egger, kirchenbote-online

 

 

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