Der Sinnfluenzer
Nach seinem Wegzug von Weinfelden übernahm Christian Münch ein Pfarramt in der Kirchgemeinde Thal-Lutzenberg SG. Neben den pfarramtlichen Aufgaben in der Kirchgemeinde beendete er sein Zusatzstudium in angewandter Liturgik an der Uni Zürich mit dem Master erfolgreich.
Schon immer hatte er Freude an fein gestalteten Gottesdiensten in traditioneller aber auch in spezieller Form. Gerne erinnerte er sich an einen solchen, der im Advent 2010 in Zusammenarbeit mit einem Richter, einem Fotografen und einer Krankenschwester entstanden ist. Das Thema hiess: «Was ist dir heilig?». Leider waren die knapp fünf Jahre in jener Kirchgemeinde keine glückliche Zeit.
Christian Münch wurde schwer krank und musste wegen eines Burnout-Syndroms mit Depressionen für längere Zeit in eine Klink. Als Folge der langen Abwesenheit und den eingeschränkten Leistungsfähigkeiten verlor er das Vertrauen und die Stelle.
Durch die Vermittlung der Kantonalkirche übernahm er eine Stellvertretung in einer der kleinsten Kirchgemeinde im Kanton St. Gallen – in Stein. Es wurde seine beste Zeit. Zum Bersten voll war die kleine Dorfkirche bei jedem Familiengottesdienst. Doch wie viele andere Gemeinden musste auch Stein fusionieren. Es gab Stimmen, die meinten, sie möchten keinen «kranken» Pfarrer übernehmen. Trotzdem blieb er.
Weitere Therapien folgten und durch Sparmassnahmen wurde sein Teilzeitpensum nochmals gekürzt. Doch die Arbeit wurde nicht weniger. Just zum Lockdown durch die Covid- 19-Pandemie liess er sich vorzeitig pensionieren, mit dem Ziel, mit weiteren Therapien wieder vollständig gesund zu werden. Und auch in diese Zeit fiel der Entscheid, an Stelle auf der Kanzel über einen eigenen YouTube-Kanal geistliche Impulse weiterzugeben. Das war eine gesunde Herausforderung auf mehreren Ebenen.
Auf diesen Advent hin wird er wieder seinen digitalen Adventskalender freischalten, der vor zwei Jahren entstanden ist. Für jeden Tag gibt es einen kurzen Impuls zum Nachdenken. (Suchbegriff auf YouTube: Pfarrer Christian Münch). Neben gelegentlichen Stellvertretungen geniesst er heute sein Hobby, das Geigenspiel, in vollen Zügen. red
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