Den Koffer mal anders gepackt
Verantwortlich für den «Bibelkoffer» sind Jmerio Pianari und das Team des Ressorts Kirche, Kind und Jugend. Jmerio Pianari ist Fachstellenleiter der Medienstelle Religionsunterricht und weiss, dass die Bibel in den Kirchgemeinden einen hohen Stellenwert hat: «Dazu gehört aber nicht nur die normale Bibel für Erwachsene, sondern auch die Kinderbibel.» Für Kinder sei sie oft der erste Kontakt mit den biblischen Geschichten und müsse deshalb gewissenhaft ausgewählt werden. «Eine gute, anschauliche und altersgerechte Bibel weckt das Interesse am Wort Gottes und ermöglicht es den Kindern eine persönliche Beziehung zu Gott aufzubauen. » Dieser wichtigen Bedeutung sind sich auch die Religionslehrpersonen und Kirchenvorsteherschaften bewusst. Deshalb gehört die Kinderbibel zu den Grundbausteinen des Religionsunterrichtes, und die Bibelübergabe sei oft mit einem eigenen, feierlichen Gottesdienst verbunden, sagt Pianari.
Grosse Auswahl
Immer mehr Kirchgemeinden achten auf eine sorgfältige Auswahl ihrer Kinderbibeln und wünschen sich in diesem wichtigen Auswahlprozess auch Unterstützung der Landeskirche. Von der hohen Relevanz des Themas überzeugt, wurde dieses Anliegen vom Team des Ressorts Kirche, Kind und Jugend aufgenommen und gemeinsam mit Jmerio Pianari ausgearbeitet. Um den Bibelkoffer mit Inhalt zu füllen, wurden für die verschiedenen Phasen der Kindheit passende Bibeln ausgesucht. So stehen für den Abschnitt «Frühe Kindheit» und für die Altersgruppe von der ersten bis zur fünften Klasse jeweils 30 Kinderbibeln zur Auswahl. Für die Altersgruppe ab der sechsten Klasse bis zur Konfirmation gibt es ebenfalls eine umfangreiche Auswahl von 20 Jugendbibeln. Den Kirchgemeinden wird aber nicht nur mit der Vorauswahl dieser Kinderbibeln geholfen, es wurden auch Arbeitsblätter erstellt, welche die verantwortlichen Personen durch den Bibelauswahlprozess führen sollen. Die Hilfsmittel, welche auf der Webseite der Landeskirche Thurgau gefunden werden können, geben Auskunft darüber, was eine gute Kinderbibel ausmacht und wie sie die Kinder zum Lesen von biblischen Geschichten motivieren kann. So sollte die Bibel laut den Empfehlungen zum Bibelkoffer anschaulich dargestellt und mit sinnvollen Illustrationen bereichert sein.
Richtige Wahl treffen
Das Lesen kann zusätzlich durch den Gebrauch von verschiedenen Textarten wie Erzählungen, Gebete, Gedichte oder auch Gesetze abwechslungsreicher gestaltet werden. Die Darstellung und die Art der Texte stellen dabei nur einen Teil der Auseinandersetzung dar. Das Gottesbild und die Ethik nehmen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Beurteilung einer Kinderbibel ein. Es wird auch vor negativen Beispielen gewarnt. Um eine problematische Kinderbibel könnte es sich handeln, wenn viele Moralisierungen vorkommen, Geschichten übermässig ausgeschmückt sind und Gefühle von Gott formuliert werden.
Ausleihen und auswählen
Die Kirchgemeinden können anhand dieser Kriterien und den vorausgewählten Bibeln ihre Schwerpunkte benennen und eine grobe Auswahl an unterschiedlichen Kinderoder Jugendbibeln treffen. Danach bietet sich den Kirchgemeinden die Möglichkeit, bis zu 15 Bibeln auszusuchen und direkt bei der Medienstelle auszuleihen. Dazu wurde die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Thurgau mit zwei Bibelkoffern ausgerüstet, welche ausgeliehen werden können. Den Kirchgemeinden stehen die Bibeln für mindestens einen Monat zur Verfügung, bevor eine Auswahl getroffen und die passenden Kinderbibeln bestellt werden können.
(Dominik Murer)
Den Koffer mal anders gepackt