News aus dem Thurgau
Bauern aus dem Thurgau erzählen

«Buure» mit Gott

von Manuel Ditthardt
min
28.02.2025
Sie pflanzen Obst und Gemüse an, halten Nutztiere, sorgen für Lebensmittel und sind generell wichtig für unsere Bevölkerung: Bäuerinnen und Bauern. Wie erleben gläubige Christen in dieser Berufsbranche ihren Alltag mit Gott?

Am 8. und 9. März findet die Bauernkonferenz in Frauenfeld statt. Die vier Landwirte Ernst Berger, Thomas Ruch, Martin Heiniger und Fritz Rupp aus dem Thurgau nehmen daran teil. Diese Bauern engagieren sich unter anderem in der Evangelischen Landeskirche und freuen sich bereits auf die Konferenz. Mit Herzblut bewirtschaften sie ihr jeweiliges Stück Land.

Der Eschlikoner Bauer Ernst Berger schätzt vor allem die Arbeit mit Tieren und die Selbstständigkeit, welche man als Bauer geniesst. Rupp und Heiniger sind sich einig, dass es ihnen grosse Freude bereitet, gesunde Lebensmittel für die lokale Bevölkerung herzustellen. Dadurch, dass der Arbeitsplatz direkt vor dem eigenen Haus beginnt, begeistert Ruch aus Mauren wiederum die Nähe zu Frau und Kindern.

Aber auch die Vielseitigkeit des Berufs und die Arbeit in der freien Natur sind Gründe, warum die Bauern ihren Beruf so gern ausüben. Oder wie Fritz Rupp aus Tobel es ausdrückt: «Für mich war Bauer sein von klein auf eine Herzensangelegenheit.»

«Ich lege alles in deine Hände»

herausfordernden Aufgaben auf dem Bauernhof erleben die Bauern immer wieder Gottes Eingreifen. Ernst Berger bekennt, dass er als Landwirt vieles nicht selbst in der Hand hat und von Gott abhängig ist. Vor kurzem sei die Geburt eines Kalbes so schwer gewesen, dass er die Unterstützung des Tierarztes benötigt habe. «Das Kälbchen lebte noch nach dieser langen Geburtsphase, das war für uns wie ein Wunder.»

Auch der mittlerweile in den Ruhestand getretene Bauer Rupp durfte vor vielen Jahren die Hilfe Gottes in einem schwierigen Frühjahr erleben. Es habe viel geregnet, ständig war es nass. In einer kurzen Zeitspanne mit trockenem Wetter entschloss sich Rupp dazu, das Futter zu mähen. Doch als er mitten an der Arbeit war, brauten sich düster aussehende Regenwolken zusammen. Er betete: «Herr, du siehst meine Situation. Ich lege alles in deine Hände.» Um ihn herum begann es in Strömen zu prasseln, auf sein Land fielen nur ein paar Tropfen. «Das und viele andere Erfahrungen haben immer wieder mein Vertrauen auf Gott, den Schöpfer gestärkt», erklärt Rupp.

Mit Gott in Kontakt bleiben

Auch für den Hefenhofener Martin Heiniger sei es entscheidend, «im Alltag in der Beziehung mit dem dreieinen Gott» zu leben und auf ihn zu vertrauen. Dabei helfe ihm Gebet, Zeit in der Stille und Bibelstudium. So könne er «Rat und Lenkung» bei Gott erbitten.

Auch den anderen drei Bauern liegt das Gebet sehr stark am Herzen. Sowohl «im stillen Kämmerlein» als auch in Gruppen: «Gott will, dass wir mit ihm in Kontakt bleiben», betont Rupp. Ernst Berger besucht das regionale Bauerngebetstreffen, bei dem Christen aller Konfessionen teilnehmen. Er berichtet begeistert: «Wir erzählen, wie es uns geht, beten für gute Entscheidungen und bitten um Gottes Segen.»

Ermutigt werden

Thomas Ruch schätzt das gemeinsame Gebet ebenfalls sehr und freut sich auf die Vernetzung mit anderen Bauerngebetsgruppen an der Bauernkonferenz. Denn zusammen beten sei enorm «wertvoll» und schweisse zusammen. Auf die Konferenz hinblickend erhoffen sich alle vier Bauern Ermutigung und guten Austausch mit anderen gläubigen Berufskollegen. In der eigenen Kirchgemeinde möchten die Landwirte unter anderem ihren Glauben teilen, ein Segen für andere sein, gemeinsam beten und wie es Ruch formuliert: «nicht religiös verkrampfen».

 

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