Bereichernd und anstrengend
Auf die Frage, wie der Jurist Hanspeter Heeb aus Romanshorn die vergangenen vier Jahre als Kirchenrat erlebt hat, folgen zwei Antworten: sehr bereichernd, aber auch sehr anstrengend. Als sehr bereichernd empfand Heeb die Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, die im kirchlichen Dienst tätig sind. Heeb sagt dazu: «Darunter hat es herausragende Persönlichkeiten.»
Die sehr gute Stimmung in der Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Kirchenrates hebt er ebenfalls hervor. Diese empfand er als überaus wertschätzend. Gerne denkt er an den Festanlass der 150-Jahr Feier der Landeskirchen Thurgau in der Kartause Ittingen zurück. Auch der Kirchensonntag im September 2022 in Affeltrangen sowie die Verabschiedung des langjährigen Kirchenratspräsidenten Pfarrer Wilfried Bührer hat er sehr positiv in Erinnerung. Als Stiftungsrat wird er weiterhin in der Peregrina Stiftung Einsitz haben.
«Herausfordernd war die Einarbeitung in die kirchenrechtlichen Fragen. Das ist ein Gebiet, das von der Rechtslehre her nicht gut abgedeckt ist», sagt Heeb. Schnell können Fragen politisch werden: Wenn etwa der Kirchenrat einen für die lokale Kirche ungünstigen Landverkauf genehmigen soll. Oder, ob das Zurverfügungstellen eines Kirchturms für eine Mobilfunkantenne kirchenrechtlich statthaft ist.
Zwei Reorganisationen gleichzeitig
Ausserdem fanden gleichzeitig zwei Reorganisationen statt. Das war laut Heeb vor allem zeitlich eine grosse Belastung. Die interne Reorganisation des Kirchenrats sei sehr gut und positiv verlaufen. Mehr Aufwand generierte die Reorganisation der Peregrina Stiftung, in der Heeb zusammen mit Kirchenrätin Gerda Schärer als Mitglied im Stiftungsrat sitzt. Laufend wurden die Vorgaben des Kantons geändert, was den Ablauf unübersichtlich werden liess.
Kirche im Wandel
Wie sieht er die Zukunft der Kirche? «Die Kirche ist im Wandel, ich hoffe, dass sie den Wandel bewältigen kann», sagt Heeb dazu. Auch müsse sich die Kirche der Vielfalt der Glaubensvorstellungen öffnen und sich an den Bedürfnissen des heutigen Menschen orientieren. Als positive Beispiele nennt er die Start-up Kirche oder die Reform bei der Konfirmation. Die Bedürfnisse nach Spiritualität, Gemeinschaft und Orientierung würden wichtiger. Und dabei spielt seiner Meinung nach die Kirche eine entscheidende Rolle.
Bereichernd und anstrengend