Beeindruckender Glaube
Millionen von Christen werden weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt. Dass ich mich für sie einsetzen kann, empfinde ich als Privileg. Auf meinen Reisen nach Indien oder auch Nigeria begegnete ich Christen, die bedroht oder überfallen wurden. Wenn ich mir ihre Dankbarkeit für die Hilfe vor Augen führe, motiviert mich das zusätzlich, ihre Not und ihre Forderung nach Religionsfreiheit öffentlich bekanntzumachen.
Es ermutigt mich auch, dass das Anliegen für bedrängte Christen in der Schweiz zunehmend auf offene Herzen stösst. Unsere erste Mahnwache für Glaubensverfolgte fand 2012 in drei Schweizer Städten statt. 2021 waren es 43 Austragungsorte.
Helfen macht glücklich. Doch oft frage ich mich, wem unser Einsatz für verfolgte Christen mehr dient: Den Hilfsempfängern oder etwa mir selbst?
Ich erinnere mich an die Begegnung mit der geflüchteten Christin Safiratu in der zentralnigerianischen Stadt Jos. Sie wurde nach einem Überfall von Boko-Haram-Islamisten gefangen genommen. Weil Safiratu an ihrem Glauben festhielt, beschlossen die Terroristen, sie und andere Christinnen hinzurichten. Am Tag ihrer Exekution versteckte sie ein Boko Haram-Kämpfer und rettete so ihr Leben.
Safiratu hielt trotz ihres vermeintlich sicheren Todes an Christus fest. Wie hätte ich an ihrer Stelle gehandelt? Hätte ich auch die Kraft gehabt, Jesus treu zu bleiben, oder hätte ich nicht eher meinem Leben zuliebe pro forma den Islam angenommen?
Ich zitiere dazu den deutschen Theologen Winrich Scheffbuch: «Wir brauchen die verfolgten Christen nicht zu bemitleiden. Sie haben uns viel voraus.»
Beeindruckender Glaube