Auch nach 125 Jahren überragend
Imposant ragt der Turm der evangelischen Kirche in den Himmel über Amriswil. Auch 125 Jahre nach seiner Einweihung ist der Kirchturm mit 75 Metern der höchste im Thurgau. Am Jubiläumsfest liessen es sich viele Amriswilerinnen und Amriswiler nicht nehmen, ihn einmal selber zu besteigen. Eugen Fahrni vom Ortsmuseum erklärte, dass der Bau der Kirche gerade einmal 17 Monate dauerte, von Juni 1891 bis Oktober 1892.
Alte Kirche war zu klein
«Machet weit die Tore, dass der Herr der Ehren einziehe.» Mit diesen Worten hatte der damalige Pfarrer Conrad Ziegler die Kirche eingeweiht. Nötig wurde der Bau des mehr als 1000 Menschen fassenden Gotteshauses, weil sich Amriswil zu jener Zeit industrialisierte und rasant wuchs, erzählte Fahrni. Wie bei der Einweihung vor 125 Jahren stimmte die Festgemeinde das Lied «Grosser Gott, wir loben dich» an.
Die Geschichte geht weiter
Claudia Schindler, Präsidentin der Evangelischen Kirchgemeinde Amriswil-Sommeri, freute sich, mit der Reise in die Vergangenheit ihren Horizont zu erweitern. Sie hofft, «dass noch viele Generationen in diesem wunderschönen Gebäude in Freud und Leid Gottesdienst feiern werden, auch wenn sich die Form der Gottesdienste wandeln wird». Zur Gemeindeentwicklung mache man sich in der Kirchenvorsteherschaft derzeit viele Gedanken. Mut mache ihr aber zum Beispiel, dass das Kaffee und Kuchen-Angebot nach den Gottesdiensten auf grosses Interesse stosse: «unkomplizierte Gastfreundschaft spielt eben eine wesentliche Rolle im Gemeindeleben.» Die Amriswiler Kirche ist dafür ein idealer Ort.
(cyr/sal, 22.09.2017)
Auch nach 125 Jahren überragend