Mit einer wunderbaren Idee gewonnen

Die Idee für die «Kirche wunderbar» entstand eigentlich aus der Not heraus. Ursprünglich fand sich die siebenköpfige ökumenische Arbeitsgruppe vergangenes Jahr zusammen, um eine gemeinsame Kinderbibelwoche zu organisieren. Doch zwischen Jungschar- beziehungsweise Jubla-Lagern, anderen Gemeindeaktivitäten und Ferienangeboten wie dem Ferienspass liess sich einfach kein geeignetes Datum für einen weiteren Anlass finden. So kam die Gruppe auf die Idee, das ganze Jahr über verteilt ein Angebot für Familien anzubieten. Die «Kirche wunderbar» war geboren – eine neue Form von Kirche, in der Kinder und Erwachsene den christlichen Glauben erleben und entdecken können (siehe Eindrücke im folgenden Video). «Im Grunde geht es darum, Familien mit Kindern bis circa zwölf Jahren den Glauben näher zu bringen. Dabei werden die Kinder von einer Bezugsperson, wie etwa den Eltern, Grosseltern oder Paten begleitet», erklärt Pfarrerin Regine Hug die Idee hinter dem Projekt.

«Gott ist wunderbar»
Nach vielen Sitzungen und Planung war es Ende Februar dann endlich so weit: Die erste «Kirche wunderbar» fand im und ums evangelische Kirchgemeindehaus statt. Noch in den Wirren um die aufgehobenen Corona- Verordnungen war unklar, wie viele Gäste kommen würden. Mit 60 Teilnehmenden zeigte sich das Kernteam und ihre Helferinnen und Helfer mehr als zufrieden. «Besonders gefreut hat uns, dass wir viele Erwachsenen und Kinder ansprechen konnten, welche wir sonst nicht so oft im Gottesdienst sehen », erzählt Pfarrerin Hug. Neben Willkommenssnacks, Zmittag und Getränken gab es eine Vielzahl an Aktivitäten und Spielen. Im Zentrum stand dabei das Thema «Gott ist wunderbar». Und so konnten an neun verschiedenen Posten die Schöpfungsgeschichte entdeckt und die Wunder des Allmächtigen und der Natur erfahren werden. So wurden beispielsweise Schneesternenscherenschnitte gebastelt, Naturmemory gespielt und Ton- Tiere getöpfert. Anschliessend gab es einen gemeinsamen Gottesdient, an dem alle teilhaben durften. «Wichtig ist uns dabei, dass die Kinder selbst mitgestalten können. Aber auch mit den Erwachsenen bietet sich so die Gelegenheit für ungezwungene Gespräche», sagt Hug. Zum Abschluss waren alle zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen und bekamen auf einem Kärtchen mit einem Ausmalbild Ideen für Daheim mit auf den Weg.

Motiviert für weitere Gottesdienste
Damit, dass das Projekt nun mit dem Impulspreis ausgezeichnet wird – notabene als erstplatziertes –, hätte niemand gerechnet, sagt Pfarrerin Hug. Das Preisgeld in der Höhe von 1000 Franken komme aber sehr gelegen, gebe es doch gerade in der Anfangsphase noch einige Anschaffungen zu tätigen. Zudem sei die Anerkennung ein Motivationsschub für das Team. Das Projekt «Kirche wunderbar» habe die Jury des Impulspreises auf verschiedenen Ebenen überzeugt, sagt Thomas Alder, Jugendbeauftragter der Evangelischen Landeskirche Thurgau. «Der Anlass wirkt so frisch, kreativ und total lebendig. Man spürt den beteiligten Mitarbeitenden die Begeisterung an.» Dem Team sei es gelungen, einen ökumenischen Anlass zu gestalten, der auch viele kirchenfremde Menschen anspricht. «Mir gefällt auch der ganzheitliche Ansatz: Es wird gesungen, gelacht, gebetet, gegessen, gespielt – und das über drei Generationen hinweg.»

(Emil Keller)