News aus dem Thurgau

Wahl überstrahlt die Sachgeschäfte

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20.10.2021
Neben dem Budget 2022 und einer Anpassung des Finanzausgleichs dürften die Augen der Öffentlichkeit an der Synode vom 6. Dezember 2021 vor allem auf die Wahl des sechsten Kirchenratsmitglieds gerichtet sein. Vier ordinierte Kandidaten stehen zur Auswahl.

Aufgrund der Wahl von Christina Aus der Au zur neuen Kirchenratspräsidentin ist die Wahl eines sechsten Kirchenratsmitglieds nötig. Damit wird die Anforderung der Kirchenverfassung erfüllt, dass dem Kirchenrat mindestens zwei Ordinierte angehören müssen. Wählbar sind ordinierte Pfarrerinnen und Pfarrer und ordinierte Diakoninnen und Diakone.

Bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe des Kirchenboten (18. Oktober 2021) haben sich beim Büro der Synode folgende Kandidaten gemeldet: Pfarrer Steffen Emmelius, Mitglied der Synode, Aadorf; Diakon Stefan Keller, Mitglied der Synode, Tägerwilen; Diakon Hanspeter Rissi, Mitglied der Synode, Kreuzlingen und Pfarrer Paul Wellauer, Mitglied der Synode, Bischofszell.

Wer vertritt den Kirchenrat in der EKS?
Für den Nachmittag des Sitzungstages ist die Wahl eines Kirchenratsmitglieds in die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS vorgesehen. Die Wahl soll erfolgen, wenn nach der Wahl des sechsten Kirchenratsmitglieds feststeht, wie der Kirchenrat ab dem 1. Juni 2022 zusammengesetzt ist. Bisher hatte der zurücktretende Kirchenratspräsident Pfarrer Wilfried Bührer den Kirchenrat an der EKS-Synode vertreten. Von drei Sitzen der Thurgauer Landeskirche in der EKS-Synode muss einer mit einem Mitglied des Kirchenrates besetzt sein.

Kirchenrat will «zu enges Korsett» lösen
Eine Anpassung beantragt der Kirchenrat der Synode zu den rechtlichen Grundlagen für den Finanzausgleich der Landeskirche für finanzschwache Kirchgemeinden. Bisher war der Betrag, der für die Baubeiträge zur Verfügung stand, an das Volumen gekoppelt, das beim Finanzausgleich unter dem Titel «Mindestausstattung» errechnet und ausbezahlt wurde.

Die Baubeiträge durften 50 Prozent des Volumens der Mindestausstattung nicht überschreiten. Diese Bestimmung hat sich aus der Sicht des Kirchenrates zunehmend als «zu enges Korsett» erwiesen.

Der Kirchenrat beantragt der Synode deshalb die Koppelung der Baubeiträge des Finanzausgleichs an das Volumen der unter Titel «Mindestausstattung» ausbezahlten Finanzausgleichsbeiträge aufzulösen. Als Variante erwähnt der Kirchenrat in seiner Botschaft, dass es «denkbar wäre», anstelle einer Streichung auch eine Änderung des Prozentsatzes vorzunehmen, so dass in Zukunft anstelle von 50 zum Beispiel 80 Prozent des Volumens der Mindestausstattung für Baubeiträge zur Verfügung stünde.

Rückschlag «verantwortbar»
Das Budget 2022 der Landeskirche, das der Kirchenrat der Synode vom 6. Dezember 2021 zum Entscheid vorlegt, geht bei Einnahmen von 6.2 Mio. und Ausgaben von 6.4 Mio. Franken von einem Aufwandüberschuss von rund 200'000 Franken aus. Der Kirchenrat hält den budgetierten Rückschlag für «verantwortbar». Im Budget enthalten sind die Kosten von 85'000 Franken für die Durchführung des 4. Thurgauer Kirchensonntags, der am 4. September 2022 in Affeltrangen geplant ist. Diese Ausgaben sind einmalig.

Weiter geht der Kirchenrat in seiner Einschätzung davon aus, dass der durch die Pandemie bedingte Rückgang der Steuereinnahmen «vorübergehend» sein dürfte. Der Steuerfuss der Landeskirche liegt seit 2001 unverändert bei 2,5 Prozent. Zur Kenntnisnahme legt der Kirchenrat der Synode den Finanzplan für die Jahre 2023 bis 2025 vor. Sollen neu aufgegleist werden: die Finanzausgleichsbeiträge der Kantonalkirche an die finanzschwachen Kirchgemeinden.

Seelsorge soll ausgebaut werden
Im Budget 2022 der Landeskirche ist ein Ausbau der Seelsorgestelle für die Klinik Zihlschlacht vorgesehen. In einem separaten Antrag schlägt der Kirchenrat vor, für die Aussenstation, die die Klinik Zihlschlacht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kantonsspital in Münsterlingen eröffnet und betreibt, eine zusätzliche Seelsorgestelle im Umfang von 20 Stellenprozent zu schaffen. Für die Seelsorgestellen übernimmt die Klinik Zihlschlacht die Hälfte der Kosten.

Coronabedingt findet die Sitzung der Synode am Montag, 6. Dezember 2021, in der Festhalle Rüegerholz in Frauenfeld ohne Publikum statt.

 

(Ernst Ritzi)

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