News aus dem Thurgau

Direkter Draht zum Nachwuchs

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23.10.2019
Der Kirchenrat möchte von jungen Erwachsenen persönlich erfahren, was sie bewegt. Dazu lädt er kirchlich engagierte 19- bis 25-Jährige ein. Die neu geschaffene Begegnungsplattform soll künftig einen festen Platz in der Agenda haben.

«Wir möchten Kirche zusammen mit jungen Erwachsenen sein», sagt Kirchenrätin Ruth Pfister, Ressortleiterin Kirche, Kind und Jugend. Die Jugendkommission der Evangelischen Landeskirche Thurgau möchte junge Erwachsene gezielt in Entscheidungen einbinden und ihnen eine Plattform bieten, um ihre Anliegen bei den kirchlichen Entscheidungsträgern deponieren zu können. Der Kirchenrat beschloss den regelmässigen Austausch mit kirchlich engagierten jungen Menschen aus den Kirchgemeinden. Zum ersten Treffen Ende November 2019 lädt das Gesamtgremium des Kirchenrats ein.

Welches sind ihre Visionen?
Ruth Pfister ist davon überzeugt, dass es nicht reicht, Studien zu lesen: «Wir brauchen den direkten Kontakt – gegenseitig. Um zu erfahren, wo die jungen Erwachsenen stehen, um ihre Visionen zum gemeinsam ‹Kirche sein›, um ihre Wünsche an die Kirchgemeinden und die Kantonalkirche zu verstehen, möchten wir die jungen Menschen spüren. Wir möchten aber auch, dass die jungen Erwachsenen sehen, wie wichtig sie uns sind und dass wir auch für ihre Anliegen einstehen.»

Mitsprache – auch ohne Mandat
Dass der Austausch im Sitzungszimmer des Kirchenrats stattfindet, möge die Symbolkraft des Treffens unterstreichen, doch Ruth Pfister erhofft sich weit mehr als das: «Die Begegnung soll sich für die jungen Erwachsenen und auch für uns lohnen. Sie soll die junge Generation ermutigen zum Mitgestalten. Die jungen Erwachsenen sollen auf uns – wie auf die Kirchenverantwortlichen allgemein – zukommen und ihre Wünsche, Visionen, Anliegen vorbringen, auch wenn sie kein gewähltes Mandat haben. Ihre Ideen und Impulse sollen uns bei der Arbeit begleiten und ein vermehrtes Miteinander, ein Verstehen, ein gemeinsames in-die-Zukunft-Gehen zur Konsequenz haben.» Lieber Kritiker als Kopfnicker Kirchgemeinden können Vorschläge machen, welche jungen Erwachsenen am Gespräch teilnehmen sollen. Zudem hat Thomas Alder von der landeskirchlichen Fachstelle für Jugendarbeit einen öffentlichen Aufruf lanciert. Er betont: «Wir suchen keine Kopfnicker. Vor allem engagierte Menschen mit eigenen Ideen und einer wohlwollend kritischen Haltung bringen uns und die Kirche weiter.»


Infos und Anmeldung bis 15. November 2019 bei Thomas Alder: thomas.alder@evang-tg.ch 


(23. Oktober 2019, Pascal Häderli)

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