News aus dem Thurgau

Seelsorge übers Telefon und Kerzen der Solidarität

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20.03.2020
«Wir halten Abstand. Aber im Glauben zusammen». Unter diesem Motto versucht die Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen den Menschen zu zeigen, dass - obwohl keine Gottesdienste stattfinden - die Kirche trotzdem für sie da ist.

«Heute habe ich bereits während über zwei Stunden telefoniert», sagt Christoph Casty, reformierter Pfarrer in Wil. Menschen, von denen er wisse, dass sie alleine seien, rufe er bewusst an. «In Zeiten der Unsicherheit geht es darum, präsent zu sein.» Wie die Kirchgemeinde Wil haben auch viele weitere Kirchgemeinden damit begonnen, das Angebot der Seelsorge breit zu kommunizieren. Weitere bieten Nachbarschaftshilfe an oder schreiben persönliche Briefe.

Gottesdienst über Streamingdienste
Um den Menschen die persönliche Andacht weiterhin zu ermöglichen, bleiben überdies die Kirchentüren offen. Zudem bieten rund ein Dutzend Gemeinden Streamingangebote für Gottesdienste oder Andachten an - etwa Gossau, Nesslau, Rapperswil, Unteres Toggenburg oder Degersheim. 
Schliesslich lassen verschiedene Gemeinden im Sinne der «Versammlung im Geiste» am Sonntag zur Gottesdienstzeit die Glocken läuten. Dazu hat die Kantonalkirche (www.ref-sg.ch) eine einfache Liturgie entwickelt, um daheim Gottesdienst feiern zu können – samt Textimpulsen und Musikdownload. Zudem sind auf der Seite der Kantonalkirche auch Zugänge zu Radiopredigten oder Fernsehgottesdiensten sowie nützliche Apps aufgeführt.

Kerzen der Solidarität
In dieser ohnehin schon aussergewöhnlichen Lage stellen Karfreitag und Ostern für die Kirchen nochmals eine eigene Herausforderung dar. Um ein Zeichen der Hoffnung und der Verbundenheit zu setzen, rufen nun die Schweizer Bischofskonferenz SBK und die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS in einer gemeinsamen Botschaft alle Menschen auf, jeweils donnerstags um 20 Uhr eine Kerze anzuzünden, sie sichtbar vor dem Fenster zu platzieren und zu beten, etwa ein Vaterunser: für die am Virus Erkrankten, für die im Gesundheitswesen Arbeitenden und für alle Menschen, die angesichts der aktuellen Lage in Not sind. 

 

Text: kid, Foto: meka – Kirchenbote SG, 20. März 2020

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