Vier Vorträge, jeweils montags, 19.30 Uhr, im Festsaal St. Katharinen, St. Gallen, Veranstalter: Evang.-ref. Forum St.Gallen, www.erf-sg.com
5. Februar 2018:
Eine fruchtbare Konkurrenz – Zum Verhältnis von Stadt und Abtei
Mit Stefan Sonderegger, Stadtarchivar der Ortsbürgergemeinde St.Gallen
Die Reformation führte zur vollständigen Trennung zwischen Kloster und Stadt St.Gallen. Vorausgegangen war aber ein langer Prozess der politischen Lösung der Stadt aus der Herrschaft der Abtei. Entgegen gängigen Vorstellungen einer Scheidung mit Konflikten bestimmte auch nach der Reformation eine fruchtbare Zusammenarbeit das Verhältnis dieser beiden Körperschaften.
12. Februar 2018:
Johannes Kessler, Schüler Luthers
Mit Marianne Jehle, Historikerin
1523 aus Wittenberg zurückgekehrt, erwarb sich Johannes Kessler grosse Verdienste um die Einpflanzung des reformatorischen Gedankenguts im St. Galler Kirchenvolk. Als Rektor der Lateinschule formte er die Elite in Kirche und Staat im Geist der Reformation. Nach dem Tod Vadians übernahm er Verantwortung in der St. Galler Kirche, zuletzt als deren Leiter. In Verbindung mit Heinrich Bullinger in Zürich kämpfte er für das Gedeihen und die gegenseitige Toleranz der Reformierten und der Lutheraner.
19. Februar 2018:
Christoph Schappeler, der gelehrte Theologe
Mit Rudolf Gamper, Historiker
Schappeler kam 1525 als Flüchtling nach St. Gallen. Vorher hatte er die Memminger Kirche reformiert und die Bauern in ihrem Kampf um die Freiheit unterstützt. In St. Gallen war er als Prediger am St. Katharinenkloster bei der Bevölkerung beliebt, konnte aber die Nonnen nicht für den reformierten Glauben gewinnen. Nach dem Bildersturm im Münster formulierte er 1529 die theologische Begründung für die Aufhebung der Fürstabtei. Sein bedeutendstes Werk handelt vom Beten und dem Gebet in Geschichte und Gegenwart.
26. Februar 2018:
Dominik Zili: Gestalter der reformierten Kirche
Mit Frank Jehle, Theologe
Dominik Zili war einer der bedeutendsten St. Galler Theologen der Reformationszeit. Nach Studien in Basel und Wien wurde er blutjung zum städtischen Schulmeister ernannt. Von Anfang an war er eines der vier Mitglieder der städtischen Reformationskommission. Früh wurde er Eherichter. Der Rat schickte ihn zu Religionsgesprächen auswärts. Als Pfarrer an
St. Laurenzen bleibt er unvergessen als Redaktor des St. Galler Kirchengesangbuchs und als Mitherausgeber des epochemachenden Katechismus von 1527.